Das lange 19. Jahrhundert

Das „lange“ 19. Jahrhundert

Die Anerkennung der Spiele

Zum Ende des 18. Jahrhunderts hin wurde der Wert der Spiele endgültig wiederentdeckt und auf Betreiben von J.F.C. GutsMuths wurden Leibesübungen in den Gymnastikunterricht aufgenommen. GutsMuths, des als Pädagoge Spiele auch als Lehr- und Erziehungsinstrument verstand, empfahl der Jugend das → Scheibenspiel und das → Große Kugelspiel. Auch in Bayern setzten sich derartige Überlegungen durch und so wurde durch Verordnung vom 1. Januar 1803 den Studierenden an den kurbaierischen Gymnasien, die viel sitzen müssen, u.a. auch das dem Scheiben- und Kugelspiel 1 verwandte Eisschießen zur Erholung empfohlen.

siehe hierzu: → Gesetze und Vorschriften für Schüler der Churbaierischen Gymnasien

Während die Spiele der Jugend zunehmend als Teil der Bildung und Körperertüchtigung gesehen wurden, dienten die Spiele der Erwachsenen ausschließlich dem eigenen Vergnügen. Die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit spielte anders als beim vaterländischen Turnen (siehe Vereinswesen) keine Rolle.

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Erste Spielbeschreibungen

Die erste bekannte Beschreibung des Eisschießen-Spiels stammt aus „Neues Ideen-Magazin“, einer Gartenzeitschrift für Liebhaber von Gärten, englischen Anlagen und Besitzer von Landgütern aus Leipzig aus dem Jahre 1806. Ein ähnlicher Bericht mit nachstehendem Kupferstich ist in der Neuen Jugend-Zeitung, Leipzig, Nr. 27, vom Sonnabend den 2. März 1811 abgedruckt.

Diese Beschreibungen war auch Grundlage für weitere Berichte über das Eisschießen in den im 19. Jahrhundert aufkommenden Wissens- und Unterhaltungszeitschriften. In den Beschäftigungen für die Jugend, 1837 und ebenso in Wissen ist Leben!, 1841 und 1842 finden sich beinahe identische Berichte.

Neue Jugendzeitung – Kuper Nr. 5

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Allgemeine Verbreitung des Eisschießens

Wie sich aus topografischen Beschreibungen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ergibt, war das Eisschießen im 1806 zur Königreich erhobenen Kurfürstentum Bayern und auch in Österreich ein weit verbreitetes Freizeitvergnügen. Aber auch in Städte- und Landesbeschreibungen sowie in Reiseberichten wie Bemerkungen eines Reisenden nach Oberösterreich und Wanderung in die südlichen Gebirgsgegenden des Landes unter der Enns fand das Eisschiessen jetzt Erwähnung.

Eisgeschossen wurde auf zugefrorenen Seen und Weihern, auf plattgedrückten Schneebahnen, aber auch auf schneebedeckten und vereisten Straßen. Und gerade das Spiel auf der Straße nahm in den Städten derart überhand, daß polizeiliche Verbote erlassen werden mussten. Aus der im Intelligenzblatt von Salzburg veröffentlichten → Übersicht der Polizei-Straffälle geht hervor, dass im Januar 1802 insoweit bereits 12 Personen straffällig geworden waren. Mit → Verordnung der königl. Polizei-Direktion vom 10. Dezember 1810 wurden in Salzburg Schlittenfahren, Schleifen und Eisschiessen in der Stadt auf der Straße erneut verboten. Das Eisschießen in der Stadt weitete sich aber auch in der Folgezeit zur „Plage“ aus, und so wird 1875 im → Tiroler Grenzboten auch für Kufstein ein diesbezügliches Verbot gefordert.

Der Eislauf konnte sich in Bayern und Österreich nicht durchsetzen. Die Gebirgsseen froren zwar schnell zu, aber die Eisschicht überschneite dann auch schnell und nachhaltig und das Eis musste aufwändig präpariert werden. Eisschießen war hier die weitaus bessere Alternative. Und das nicht nur bei den einfachen Leuten, sondern auch in den Kreisen der höchsten Aristokratie. Auch der österreichische Kronprinz Erzherzog Johann war ein großer Freund des Eisschießens, der dieser Leidenschaft auf dem Leopoldsteiner See in der Steiermark nachging. Vom Eisschießen der Bürger in dieser Zeit zeugen Zeichnungen von Friedrich Schlegel. Dargestellt ist hier auch ein nächtliches Eisschießen, auf einer von Mondlicht und Pechfackeln beleuchteten Eisbahn.

In den Städten wurden von Gastwirte und Brauereien in den Biergärten künstlich angelegte Eisbahnen unterhalten, die sich durch zahlreiche Eisschützen Umsatzsteigerungen erhofften. Vielfach wurde in Tageszeitungen auf diese Vergnügungsangebote und die gesundheitlichen Aspekte bei der »so heilsamen Leibesbewegung in dem stärkenden Luftbade« hingewiesen.

siehe hierzu: Die Bayer’sche Landboetin vom → 23.04.1831 bzw. vom → 26.12.1835.

Es wurde aber auch von so manchem Unglück mit mehr oder weniger glücklichem Ausgang berichtet. So finden sich Berichte über Eisschützen, die ins Eis eingebrochen sind oder beim beim Spiel tödliche Kopfverletzungen erlitten haben ebenso wie von getroffenen Sicherungsvorkehrungen und Lebensrettern:

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Entwicklung des Vereinswesens

Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde hauptsächlich innerhalb der dörflichen Gemeinschaft eisgeschossen. Die Abhaltung von größeren, überregionalen Eisschießwettbewerben war nicht möglich, da in der von Revolutionsangst geprägten nachnapoleonischen Zeit größere Menschenansammlungen verboten waren. Insbesondere die Erfahrungen mit den frühen, paramilitärisch geprägten Turnvereinen behinderten die → Entwicklung des Vereinswesens bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.

Im Jahre 1875 wurde in Eisenerz in der Steiermark, in unmittelbarer Nähe des Leopoldsteiner Sees gelegen, mit der 1. Bürgerlichen Eisschützengesellschaft Eisenerz der weltweit erste Eisschützenverein gegründet. Der erste Eisschützenverein in Deutschland war die Gesellschaft Eisklub Altötting von 1889 – gegründet am 8. November 1889. Zweck der Vereinsgründungen waren vordringlich die gemeinschaftliche Errichtung und Unterhaltung von Eisbahnen sowie das Bestreben, dem Eissport in gesellschaftlich ebenbürtigen Kreisen nachgehen zu können. Um die Jahrhundertwende gründeten die Eisschützen vor allem in Salzburg, Tirol und rund um die bayerischen Seen eine Vielzahl von Vereinen oder wurden als eigene Abteilungen bzw. Sektionen in bereits bestehende Wintersportvereine aufgenommen.

Im Jahre 1898 wurde in Davos der Internationale Eisschub-Club Davos gegründet. In der „Belle Epoque“ sollte dieser Verein den Kurgästen das Eisschießen nahe bringen und einen Beitrag zur Ankurbelung des Fremdenverkehrs leisten. Zu diesem Zweck, und um einen reibungslosen Spielbetrieb zu gewährleisten erließ der Verein am 13.12.1908 ein 11 Paragraphen umfassendes → Spiele-Reglement.

Erste Verbandsgründungen im Wintersport folgten im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Eisschützen waren hieran aber noch nicht beteiligt. Die Aufnahme der Eisschützen erfolgte erst nach dem 1. Weltkrieg.

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Mahl- und Prä-Eisschießen

In München wird 1847 → „Der Bayerische Landbote“ Nr. 23 vom 23.1.1847, von einem Eisschießen berichtet, bei dem „der verlierende Theil dem gewinnenden ein Freiessen geben musste“. Und als es Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland und Österreich zu großen politischen Umwälzungen mit erheblichen Auswirkungen auf das Vereins- und Versammlungsrecht kam, bescherte gerade dieser Brauch des Mahleisschießens (in Österreich auch Bratl- oder Knödl-Schießen genannt) dem Eisschießen einen enormen Aufschwung.

Vielfach wurden jetzt Wettkämpfe veranstaltet, bei denen es zu großen Menschenansammlungen kam. In Gern bei Eggenfelden hielt man ab 1864 mehrere Eisschießen ab, bei denen die gegnerischen Mannschaften politische Parteien oder Kriegsparteien verkörperten. Diese Wettkämpfe waren ein großes Spektakel und sorgten bei entsprechendem Ausgang für großen Jubel bei den zahlreich erschienenen Zuschauern.


Das Salzburger Tagblatt berichtet vom → Gau-Eisschießen am 20. Jänner 1876 in Bruck mit 232 Teilnehmern und auch die Salzburger Chronik schreibt von einem großen → Eisschießen am 17. Februar 1876 in Radstadt (130 Schützen). Und auch in Zell am See fand am 7. März 1892 laut den Mitteilungen des deutsch-österreichischen Alpenvereins eines der größten Eisschießen (200 Teilnehmer) der damaligen Zeit statt.

Dieses Praeschiessen wird auch in den → Landesbeschreibungen des Pinzgaus im Jahr 1897 erwähnt.

Der Ablauf beim → Mahleisschießen und → Prä-Eisschießen war zwar ähnlich, dennoch gab es Unterschiede.

Ludwig von Hörmann beschreibt im Jahre 1909 in seinem Buch über das → Tiroler Volksleben das Eisschießen als winterliche Belustigung und berichtet von einer „verwickelten“ Form des Spieles, bei dem eine Ortschaft die andere zum Wettkampf herausfordert und daß sich solche Wettschießen im Unterinntal und im Brixental förmlich zu kleinen Volksfesten gestalten.

Wettkämpfe zwischen verschiedenen Ortschaften gab es aber auch in Bayern. So machten sich in Altötting im Jahre 1910 mehr als 100 Eisschützen mit einem Sonderzug 2 auf den Weg nach Burghausen, um die dortigen Eisschützen zu einem Wettkampf auf dem Wöhrsee herauszufordern.

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Bestschießen

Von findigen Gastwirten wurden aber auch sich über mehrere Tage erstreckende Eisschiessen mit Einzelwertung veranstaltet. Einer der ersten derartigen Wettbewerbe, zu dem über das Wochenblatt des Amtsgerichts Wasserburg eingeladen wurde, fand → 1850 in Attl statt. Diese Wettkämpfe erfreuten sich nicht zuletzt aufgrund der ausgelobten Best-Preise großer Beliebtheit. Der „Grazer Tagespost“ zufolge wurde → 1862 in Mürzzuschlag ein Best-Schießen veranstaltet, zu dem die Preise gestiftet wurden und dessen Erlöss der vom Donauhochwasser des Jahres 1862 arg gebeutelten Wiener Bevölkerung zugute kam. Aus den Einladungen zum Eisschießen in dieser Zeit geht hervor, daß es sich bei diesen Bestschießen um reine → Einzelwettbewerbe gehandelt hat:

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Zeitgeist und Popularität

Die Volksbelustigung „Eisschießen“ wird insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in vielen Fachzeitschriften und Ratgebern beschrieben. Und auch der steirische Heimatschriftsteller Peter Rosegger schreibt 1875 in → Über das Eisschießen. … und gar mancher „Zeitungsschreiber“ benutzte das Eisschießen als Metapher zur Beschreibung der politischen und gesellschaftlichen Lage – siehe: → Zeitläufe, 1876. Und weil im 19. Jahrhundert beinahe ausschließlich Männer auf der Eisbahn zu finden waren, wurde das → Eisschießen der Frauen im Jahre 1865 mit den frühen Emanzipationsbestrebungen des weiblichen Geschlechts assoziiert und erregte überregionale Aufmerksamkeit.

Beginnend mit der Regentschaft König Ludwig I. ab 1825 wurde in Bayern die Kunst durch die Einrichtung von Museen und die Förderung der zeitgenössischen Kunst gefördert. Dieses ungewöhnlich starke Kulturengagement wird als Kompensation der geringen wirtschaftlichen und militärischen Bedeutung des Landes interpretiert und machte München in der Zeit von 1850 bis 1914 zu einem der weltweit bedeutenden Zentren der Malerei. Der Malstil der Münchner Malerei dieser Zeit wird auch als Münchner Schule bezeichnet. Typische Genres waren Landschaft-, Historien- und Porträtmalerei; aber auch Alltagsszenen, Jagd und Brauchtum wurden dargestellt. In den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommenden Familienzeitschriften, Illustrierten und Wochenblättern wurde zum Teil ausführlich über das Eisschießen und seine verschiedenen Wettbewerbe informiert. Insbesondere in der deutschen „Jagdzeitung“, der „Gartenlaube“ und in den „Mitteilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins“ fand man Berichte mit entsprechenden Illustrationen. So mancher Maler dieser Zeit fand hier ein zusätzliches Betätigungsfeld.


Eisschiessen in der Werbung

Ab dem  Jahre 1875 wurden von der Firma Liebig als Kaufanreiz für deren Produkte → Liebig-Sammelbilder zu verschiedenen Themen herausgegeben. In den Bilderserien „Wintersport“, 1896 und „Sitten und Gebräuche“, 1907 wurde hier auch das Eisschießen dargestellt. Aber auch in Österreich wurde das Eisschießen zu Werbezwecken genutzt. Unter anderem wurde dabei auf der → Weltausstellung 1904 in St. Louis mit der Darstellung von Eisschützen auf großflächigen Friesen für den Tourismus in den Alpenregionen geworben.

Und auch so mancher Postkartenmaler entdeckte das Eisschiessen als Motiv.

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Erste Verbandsgründungen und überregionale Wettkämpfe

Nachdem sich Ende des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl von → Eisschützen- und Wintersportvereinen 3 gegründet hatten, kam auch der Wunsch nach überregionalen Wettbewerben auf, und zur Durchführung solcher Wettbewerbe mussten nun auch Verbände gegründet werden. Treibende Kräfte waren hier vor Allem die Eislaufvereine.

Bei den Eisschützen begnügte man sich zunächst noch mit Vergleichskämpfen ohne offiziellen Charakter. Und gerade weil die Zahl der Eisschützen ungleich höher war als die Zahl der Eisläufer, hatte der „Lokal Hero“ hier einen ebenso hohen Stellenwert wie ein überregionaler Meistertitel in anderen Sportarten. Zudem war man beim Eisschiessen nicht in dem Maße von der Unterstützung eines Verbandes abhängig, wie bei der Ausübung anderer Eissportarten. In dieser Zeit wurde im Eisschiessen die verbandsmäßige Organisation offensichtlich zunächst nicht mit dem gleichen Nachdruck betrieben wie in anderen Sportarten. Möglicherweise galt es hier zunächst eine Vielzahl von verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen.

Dem → Deutschen Nationalen Eislaufverband (gegr. 1988) sowie dem Bayerischen Eislauf-Bezirk (gegr. 1906) gehörten deshalb zunächst nur die Eislaufsportarten an. Die Aufnahme der Eisschützen (ebenso Eishockey) scheiterte später, nachdem bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet waren, am Ausbruch des 1. Weltkrieges.

Im Jahre 1896 fanden in Athen die ersten olympischen Spiele der Neuzeit statt. Da bei den Spielen aber nur Sommersportarten durchgeführt wurden, kam der Wunsch nach winterlichen Spielen ähnlicher Größenordnung auf und so wurde in Stockholm 1901 erstmals die Nordischen Spiele ausgetragen. Auch in Mitteleuropa wollte man ähnliche Spiele haben und so veranstaltete man 1904 auch in Mürzzuschlag Nordische Spiele, bei denen auch die Eisschützen (noch ohne verbandsmäßige Organisation) auf der internationale Bühne auftauchten.

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Prinzregent Luitpold uns „die Gute, Alte Zeit“ …

In der „Guten Alten Zeit“ wurde zu jeder Zeit und an jedem möglichen Ort eisgeschossen, wie Carl C. Luther in der Illustrierten Zeitschrift → Über Land und Meer im Jahre 1911 schreibt. Beinahe jeder Gastwirt, der eine Eisbahn unterhielt, veranstaltete „sein“ jährliches Eisschiessen. In der Zeitschrift „Deutsche Gaue“ wird 1911 ein solches für diese Zeit typische Mahleisschießen beschrieben. → Eisschießen in der Gegend um Kastl bei Altötting. Beim Eisschießen machte man grundsätzlich keine Unterschieden zwischen den Ständen. Adel und Bauer, Klerus und Bürger – alle spielten gemeinsam.

Und so war auch der bayerische → Prinzregent Luitpold oft beim Eisschießen anzutreffen.

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… und der 1. Weltkrieg

Am 28. Juli 1914 brach der 1. Weltkrieg 4 aus und schon bald waren negative Folgen im ganzen Land spürbar. Auch die zu dieser Zeit bestehenden Eisstockvereine hatten zusehends Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Vereinslebens, dem Unterhalt von Eisbahnen und der Durchführung von Preis-Eisschiessen und Vereinsbällen. Zudem wurde die Zahl der Vereinsmitglieder durch Einberufung und freiwillige Meldungen zum Kriegsdienst stark reduziert. Aus der Vereinschronik des ESV Taufkirchen (Vils) geht hervor, dass

im Dezember 1914 von 30 Vereinsmitgliedern 28 im Felde waren und diese mit Liebesgaben 5 im Wert von 64,30 Mark bedacht wurden.

Das vereinsmäßige Eisschiessen war in der Zeit des Krieges stark eingeschränkt. Aus anderen Sportarten ist überliefert, dass der Sportbetrieb ab 1915 sogar ganz eingestellt werden musste, bei den Eisschützen wurde unorganisiert aber munter weitergeschossen, soweit die Verhältnisse es erlaubten.

 

  1. GutsMuths vergleicht das Große Kugelspiel mit dem von Thomas Pennant im Jahre 1772 beschriebenen schottischen Curling. Dies lässt vermuten, dass ihm das bayerische Eisschießen zu dieser Zeit nicht bekannt war.
  2. Aus der Chronik der „Gesellschaft Eisklupp Altötting von 1889“ von Paul Schönstetter, abgedruckt in: „Oettinger Land“ – Band 8/1988 – Seite 221
  3. Als erste Eissportvereine in Deutschland organisierten sich 1861 der Frankfurter Schlittschuh-Club, 1873 der Braunschweiger Eisbahn-Verein, 1876 der Eislauf-Verein Altona, 1878 der Augsburger Eislauf-Verein, 1879 der Bonner Eisclub und 1881 der Hamburger Schlittschuh-Club von 1881. Im Jahre 1883 gründeten Münchner Ruderer als Gegenpart für ihre sommerlichen Aktivitäten den Münchner Eislauf-Verein von 1883.
  4. Der 1. Weltkrieg war im Gegensatz zu früheren europäischen Kriegen ein Krieg zwischen weitgehend industrialisierten Ländern. Die wirtschaftlichen Potentiale der beteiligten Staaten wurden daher auch zu entscheidenden Faktoren für den Ausgang des Krieges. Während man bei der Mobilmachung am 1. August 1914 von einer nur kurzen Kriegsdauer ausgegangen war, musste staatlicherseits schon bald in die Steuerung der Wirtschaft eingegriffen und auf „Kriegswirtschaft“ umgestellt werden. Die täglich schlechter werdende wirtschaftliche Lage wirkte sich in der Folgezeit auch auf das tägliche Leben fernab des Kriegsgeschehens aus.
  5. Als Liebesgaben wurden im Deutschen Kaiserreich Hilfsgütersendungen bezeichnet, die von der Bevölkerung an die Soldaten an der Front gesandt wurden. Dabei handelte es sich um Geschenkpakete, die hautsächlich Lebensmittel und Bekleidung enthielten.