Eisschießen bei den Wikingern?
Wann und wie das Eisschießen entstanden ist, ist historisch nicht belegt und unter Fachleuten daher noch heftig umstritten. Einer Theorie zufolge soll sich das Eisschiessen aus den Wurf- und Schubspielen der Wikinger entwickelt haben und im 12. Jahrhundert von Skandinavien nach Mitteleuropa gekommen sein. Stichhaltige Beweise für diese These gibt es allerdings nicht.
→ Die Spiele der Wikinger |
Eisschießen in historischen Romanen
Mündlichen Überlieferungen zufolge soll der österreichische Herzog Leopold V., der Tugendhafte, von der → Gefangennahme König Richard I., Löwenherz, am 21. Dezember 1192 in → Erdberg bei Wien beim Eisschiessen auf der Alten Donau erfahren haben. Beweise hierfür gibt es allerdings nicht. Diese Begebenheit ist aber Grundlage der Kurzgeschichte über den Streit um den Königskegel. Weiter wird das Eisschießen trotz fehlender Nachweise aber auch in mehreren, im späten Mittelalter handelnden Romanen und Erzählungen erwähnt:
→ Heinrich der Löwe – Burghausen, 1176 |
→ Der Streit um den Königskegel – Wien, 1192 |
→ Der geborene Gärtner – Ranshofen, ca. 1250 |
→ Die Abenteuer Herzogs Christoph – München, 1487 |
Erste urkundliche Erwähnung 1426
Der erste gesicherte Nachweis des Eisschießens findet sich in der Chronik über das Zwelfbotenhospital in Klausen (Chiusa, Südtirol) von Andreas Brunner aus dem Jahre 1426.
→ Cronica Hospitalis Clusinensis |
Wenngleich auch nähere Hinweise zu dem Spiel fehlen, so ist doch davon auszugehen, daß das Eisschießen zu dieser Zeit im gesamten Alpenraum einen hohen Stellenwert hatte. In anderen Quellen wird von einem „Hochzeits-Eisschießen“ in Rattenberg in Tirol 1 im Jahre 1427 berichtet 2.