Deutscher Eislauf-Verband

Deutscher Eislauf-Verband

Die Anfangszeit

Im Frühjahr 1888 entstand in Berlin der Deutsche Nationale Eislauf-Verband. Am 09.09.1888 wurde der Verband in Hamburg als Deutscher Eislauf-Verband neu gegründet. Dieser Verband vertrat zunächst die Interessen aller Eissportarten in Deutschland. In der Anfangszeit gehörten dem Verband auch Vereine aus den Niederlanden und Österreich an. Der Verband hieß deshalb ab 14.11.1989 Deutscher und Österreichischer Eislauf-Verband. Nach der Abspaltung der Wiener Vereine und der Gründung des Österreichischen Eislauf-Verbandes im August 1897 nahm der Verband den Namen Deutscher Eislaufverband für deutsche Eislaufvereine an. 1904 trat der Verband dem Deutschen Reichsausschuss für Olympische Spiele bei.

Vorsitzende in der Anfangszeit waren Dr. Oskar Bohn (Berlin, 09.09.1888 – 06.04.1890), John Helbert (Hamburg, 06.04.1890 – 17.04.1892), Dr. Oskar Bohn (Berlin, 17.04.1892 – 22.12.1897), Eugen Mahlau (Berlin, 23.12.1897 – 15.04.1906, zunächst kommissarisch, ab 10.04.1898 gewählt). Am 15.04.1906 wurde der Geheime Finanzrat Dr. Otto Schwarz Vorsitzender des Verbandes. Auf dem ersten Verbandstag nach dem 1. Weltkrieg wurde Dr. Schwarz als Vorsitzender wiedergewählt. Als dieser aus beruflichen Gründen aber nicht mehr zu Verfügung stand, wurde Herrmann Wendt (Berlin, 27.03.1921 – 31.03.1929) sein Nachfolger.

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Aufnahme der Kommission Eisschießen

Bereits auf dem Verbandstag vom 26.05.1921 wurde der Beschluss gefasst

„ … die Pflege des Eisschießens in den Aufgabenkreis des Verbands einzubeziehen“,

aber erst auf Betreiben von → Dr. Max Engelhard wurde das Eisschiessen auf dem Verbandstag vom 10.04.1925 in den Deutschen Eislauf-Verband aufgenommen. Als Vorsitzende der Eisschieß-Kommission fungierten zunächst Arthur Hempel und ab 1931 → Josef Dötsch aus Zwiesel.

Von 1926 an wurden → Deutsche Meisterschaften ausgetragen.

Gründung der Landeseissport-Verbände

Auf dem Verbandstag vom 10.04.1925 in Berlin erfolgten zudem umfangreiche Umstrukturierungen im Deutschen Eissport. Der Bayerische Eissport-Verband wurde auf dem Verbandstag neu gegründet, er ersetzte den bisherigen Bayerische Eislauf-Bezirk und wurde als einer von neun Landeseissport-Verbänden 1 (Bayern, Brandenburg, Ostdeutschland, Nordwestdeutschland, Südwestdeutschland, Sachsen, Thüringen, Niederschlesien und Oberschlesien sowie Hamburg) zugelassen.

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Am 31.03.1929 wurde der ehemalige Eiskunstläufer Heinrich Burger vom MEV München zum Vorsitzenden gewählt. Dieser wurde aber bereits am 13.10.1929 von Geheimen Regierungsrat Otto Schönig aus Berlin abgelöst. Nach dessen Tod am 18.04.1930, stand Direktor Paul G. Hoffmann (Berlin) an der Spitze des Verbandes.

Übersicht Funktionäre

Vorsitzender Vorsitzender der
Eisschieß-Kommission
09.09.1988 Dr. Oskar Bohn
06.04.1890 John Helberg
17.04.1892 Dr. Oskar Bohn
23.12.1897 Eugen Mahlau
15.04.1906 Dr. Otto Schwarz
27.03.1921 Hermann Wendt 10.04.1925 Arthur Hempel
31.03.1929 Heinrich Burger
13.10.1929 Otto Schöning
18.04.1930 Paul G. Hoffmann ??.04.1931 → Josef Dötsch

Eingliederung und Auflösung

Am 27.07.1934 wurde der Deutsche Eislauf-Verband in den → Deutschen Reichsbund für Leibesübungen (DRL) überführt. Der Verband bestand wegen der Außenwirkung (Olympischen Spiele 1936) formell noch bis zur Erhebung des DRL „zu einem von der NSDAP betreuten Verband“ am 21.12.1938 weiter, als Verbandsführer trat aber bereits Hermann Kleeberg, der Führer der Fachsäule bzw. des Fachamtes 13 im DRL auf.

 

  1. Die heutigen Landeseissport-Verbände wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet und orientierten sich örtlich an den neu geschaffenen Bundesländern