Entwicklung im Zielschießen
Das Einzel-Zielschießen
Preis-Einzelschießen | Einzel-Zielschießen
In Bayern wurde ab ca. 1920 1 das Preis-Einzel-Eisschießen auf Ringe ausgetragen. Auf nationaler Ebene führte man diesen Wettbewerb als „Einzel-Zielschießen“ erstmals als Rahmenprogramm bei den Deutschen Meisterschaften im Jahre 1932 in Zwiesel durch. Einzige Aufgabe beim Einzel-Zielschiessen war das Schiessen in eingezeichnete Zielringe.
Erste Deutsche Meisterschaften wurden im Jahre 1935 in Garmisch (Sieger: Jakob Eisch, EC Bayerwald Zwiesel) und erste Österreichische Meisterschaften 1937 in Graz (Sieger: Alois Krois, ESV Abtissendorf) ausgetragen.
Die Wettkampfbahn
Das Kampffeld entsprach dem Kampffeld beim Mannschafts-Eisschiessen und hatte eine Länge von 8 m und eine Breite von 4 m. Der Abstand von der Abspielstelle zum Mittelpunkt der Zielringe (Daubenkreuz) betrug üblicherweise 35,0 m. Um das Daubenkreuz herum waren fünf Zielringe mit einer Strichstärke von 1 cm eingezeichnet. Der innere Zielring hatte einen Durchmesser von 0,50 Meter. Die folgenden Ringe waren im Radius um jeweils 30 cm größer, so dass der äußere der Zielringe einen Durchmesser von 2,90 m hatte.
Wertung beim Einzel-Zielschießen
Die Schützen mussten mit ihrem Stock so schießen, daß er in den Zielringen zum Stehen kam. Die eingezeichneten Zielringe waren von außen nach innen mit 1, 3, 5, 7 und 9 Punkten bewertet. Ob der Eisstock mit vollem Umfang oder nur zu einem bestimmten Teil in den Zielringen stehen musste, um gewertet zu werden, ist nicht bekannt. Spätestens ab 1935 war aber bereits das Berühren eines höherwertigen Zielringes für eine Wertung ausreichend. Sieger war, wer mit 5 Schüssen die höchste Punktesumme erreichte. Bei Punktgleichheit wurde die höhere Punktzahl aus dem letzten (ggf. vorletzten usw.) Versuch zur Rangfestsetzung herangezogen.
Abmessungen der Zielringe ab 1920 2 |
Höchstpunktzahl: | 45 Punkte |
Anpassungen ab 1935
Im Jahre 1935 wurden die Regeln etwas modifiziert und die Spielart in die Eis-Wettschieß-Ordnung aufgenommen, behielt aber ihre bisherige Bezeichnung – Einzel-Zielschießen – bei. Die Ringscheibe wurde auf einen Durchmesser von zwei Metern verkleinert, die Zielringe hatten jetzt einen Durchmesser von 40, 80, 120, 160 und 200 cm. Nach diesen Bestimmungen wurden auch die Vorführwettbewerbe bei den → Olympischen Winterspielen 1936 ausgetragen. Erreichbare Höchstpunktzahl: 45 Punkte.
Abmessungen der Zielringe ab 1935 3 |
Zudem wurde in der Eis-Wettschieß-Ordnung wurde festgelegt, daß bei Punktgleichheit der endgültige Sieger in einem zweiten Gange 4 zu ermitteln ist. Dies galt jedoch nur bei → nationalen Wettkämpfen.
- Nach der Chronik des EV Füssen wurden in den Jahren 1923/24 auf der Eisbahn auf dem Badesee das 2. Badesee Preiseisschießen auf Ringe ausgetragen ↩
- Kampfbahn für das Einzel-Zielschiessen – gem. „Der Eisschießsport“ von Wilhelm Neubronner ↩
- gem Eis-Wettschieß-Ordnung von 1935 ↩
- In der Regel wurde zur Rangfestsetzung bei Punktgleichheit die Punktzahl aus einem einzigen zusätzlichen Schuß – dem Ritterschuss – herangezogen. ↩