Ring und Stockschiessen

Entwicklung im Zielschießen

Kombiniertes Ring- und Stockschießen

Kombiniertes Ring- und Stockschießen

Bei den Deutschen Meisterschaften 1948 in Garmisch-Partenkirchen wurde erstmals das von → Wilhelm Neubronner entwickelte Kombinierte Ring- und Stockschiessen vorgestellt. Nach dieser Wettbewerbsform wurden 1949 erstmals Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Nach Gründung des Internationalen Eisschiess-Verbandes im Jahre 1950 wurde das Kombinierte Ring- und Stockschießen auch international eingeführt und 1959 in die Internationalen Wettkampfbestimmungen (IWKB) für Eisschießen aufgenommen.

Das kombinierte Ring- und Stockschießen bestand aus zwei Teilen:

  • Ringschießen: Aufgabe beim Ringschießen war es, den eigenen Eisstock möglichst nahe an den Mittelpunkt der Zielringe, auf dem die Daube lag, zu bringen.
  • Stockschießen: Beim Stockschießen mußten die auf den markierten Kreisen aufgestellten Zielstöcke getroffen werden. Ein Berühren der Zielstöcke war für die Wertung ausreichend.

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Die Wettkampfbahn

Die Wettkampfbahn hatte die selben Abmessungen wie das Spielfeld beim Mannschaftschiessen (Zielfeld 8 x 4 Meter, Entfernung von der Standritze zum Strichkreuz 35 Meter). Die Größe der Zielringe blieb gegenüber dem bisherigen Einzel-Zielschießen unverändert. An den Seitenlinien waren innerhalb des Zielfeldes jeweils in einer Entfernung von 1 Meter zur vorderen bzw. hinteren Begrenzungslinie Kreise im Durchmesser von 30 cm eingezeichnet, in welche für das Stockschießen Zielstöcke gestellt wurden. Zusätzlich waren am äußeren Zielring Markierungen für die Kombinationsstöcke angebracht.

Wettkampfbahn für das kombinierte Ring- und Stockschießen 1

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Wertung

Nach einem Probeschuss mussten 5 Schüsse in die Zielringe abgegeben werden. Der Probeschuss wurde gewertet, wenn der Schütze dies unmittelbar nach der Schussabgabe gewünscht und gleichzeitig auf seinen letzten Schuß verzichtet hat. Die Zielringe wurden wie beim Einzel-Zielschiessen von außen nach innen mit 1, 3, 5, 7 und 9 Punkten bewertet. Das Berühren eines Zielringes war für die Wertung bereits ausreichend.

Beim Stockschiessens wurden in die Markierungsringe Zielstöcke gestellt, die mit dem eigenen Stock getroffen werden mussten. Beim Kombinationsschuss (ein Versuch) mussten mit einem Schuß der vordere und der an der Seite der Ringscheibe (auf Wunsch des Schützen rechts oder links) aufgestellte Zielstock getroffen werden. Das Berühren eines Zielstockes war für eine Wertung bereits ausreichend.

Ringschießen
Ringwerte max. je 9 Punkte
Gesamtpunkte Ringschießen 45 Punkte
Stockschießen
vorne links und vorne rechts je 2 Punkte
hinten links und hinten rechts je 3 Punkte
Kombinationsschuss 9 Punkte
Gesamtpunkte Stockschießen 19 Punkte
Höchstpunktzahl: 64 Punkte

Bei Gleichheit der Gesamtpunkte entschied der bessere rückwärtig (letzter, vorletzter usw.) erzielte Ring im Ringschießen. Bestand bei sämtlichen Ringschüssen Punktgleichheit, so wurde der Sieger in einem zweiten Durchgang, ggf. auch durch „Ritterschuss“ ermittelt.

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Kombiniertes Ring- und Stockschießen ab 1959

Mit Einführung der internationalen Wettkampfbestimmungen 1959 wurden die Zielringe vergrößert (Durchmesser jetzt 20, 80, 140, 200 und 260 cm). Auch wurde die Stellung der Kombinationsschüsse (jetzt seitlich und hinten) angepasst und die Punktwertungen im Stockschießen verdoppelt.

Die Wettkampfbahn

Wettkampfbahn für das kombinierte Ring- und Stockschießen 2

Soweit die Wettbewerbe in einem Eisstadion ausgetragen wurden, wurde das Zielfeld auf 3 x 6 Meter verkleinert. Die Größe der Zielringe und die Stellung der Zielstöcke (an der seitlichen, und 1 m Abstand zur vorderen bzw. hinteren Begrenzungslinie) blieben unverändert. Der Abstand von der Abspielstelle bis zum Daubenkreuz betrug dann aber nur 24,50 Meter.

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Wertung

Ringschießen
Ringwerte max. je 9 Punkte
Gesamtpunkte Ringschießen 45 Punkte
Stockschießen
vorne links und vorne rechts je 4 Punkte
hinten links und hinten rechts je 6 Punkte
Kombinationsschuss 18 Punkte
Gesamtpunkte Stockschießen 38 Punkte
Höchstpunktzahl: 83 Punkte

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Kombiniertes Ring- und Stockschießen ab 1970

Nach Regeländerung Ende der 1960er-Jahre mussten beide Kombinationsschüsse abgegeben werden. Jeder Kombinationsschuss wurde mit 12 Punkten bewertet, so dass nun 44 Punkte im Stockschießen möglich waren.

Gesamtpunkte Ringschießen 45 Punkte
Gesamtpunkte Stockschießen 44 Punkte
Höchstpunktzahl: 89 Punkte

Bei Punktgleichheit wurden die Punkte aus den beiden Kombinationsschüssen (5./6. Stockschuss) und dem 5. Ringschuss zusammengezählt und zur Rangfestsetzung herangezogen. War auch hier Punktgleichheit gegeben, so entschieden die höchsten Punktesummen aus dem 4. Ringschuss und dem 4. Stockschuss usw. … Bei völliger Punktgleichheit musste das Los entscheiden. Bei einem Doppeldurchgang wurden nach obiger Vorgabe jeweils die Summen aus beiden Durchgängen zur Rangfestsetzung herangezogen.

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Sämtliche Ergebnisse waren in eine vom Bahnrichter zu führende Starterkarte einzutragen.

Bestleistungen

Eine Bestleistung mit 144 Punkten (Doppeldurchgang) erzielte Michael Kaufmann vom EC Klafferhof-Kohlnberg bei der Europameisterschaft der Jugend im Jahre 1979 in Mannheim.

  1. gem. Festlegungen Wilhelm Neubronner
  2. gem. IWKB 1959