Weitschiessen nach IER

Entwicklung im Weitschießen

Weitschießen nach IER

Weitschießen nach IER

Im Oktober 1980 wurden die Internationalen Eisstock-Regeln eingeführt, die aber nur geringe Auswirkungen auf das Weitschießen hatten. Ein Wettbewerb konnte jetzt mit 5 gleichwertigen Stockkörpern und Laufsohlen durchgeführt werden. Wettkämpfe konnten mit einem Probedurchgang und mit Endrunden ausgetragen werden.

Die Abschlusslinie befand sich nun im Abstand von 7 Metern zur Abspielstelle. Der Abspielraum durfte bis zum Beginn des Messvorganges nicht verlassen werden. Wurde der Abspielraum vorzeitig verlassen, war der Versuch ungültig und durfte nicht wiederholt werden. Die Gültigkeit eines Versuches musste vom Starter durch Flaggen (rot oder weiß) angezeigt werden.

An der Abspielstelle war eine Standvorrichtung mit einer Breite von 50 bis 90 cm Breite und einer Höhe von 4 cm vorgeschrieben, die mit einem weichen Gummi- oder Textilbelag mit mindestens 8 mm Stärke überzogen sein musste. In das Eis geschlagene Standritzen waren nicht mehr zulässig.

Erste Weltmeisterschaften

1983 fanden in Frankfurt a. Main die ersten Weltmeisterschaften im Eisstocksport statt. Weltmeister im Weitschießen wurde Helmut Aglassinger vom EV Maishofen (Salzburg). In der Mannschaftswertung, zu der die Weiten der jeweils 3 besten Schützen heranbezogen wurden, siegte Deutschland mit Peter Mußner (SV Seeon), Eugen Stadler (ESC Griesbach) und Hans Pfaffinger (SV Halsbach) vor Österreich und Italien.

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Rekorde im Weitschießen

Die Erzielung Weitenrekorden ist nur an Tagen möglich, an den entsprechende Rahmenbedingungen gegeben sind. Zuletzt war dies am 9. Dezember 1989 bei den Meisterschaften der Kreise 200 (Altötting) und 202 (Traunstein) gegeben. Nach mehrmaligem Führungswechsel sicherte sich letztendlich Manfred Zieglgruber (SV Unterneukirchen) den Rekord.

Entwicklung der Rekorde »

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Regelanpassungen

Seit Oktober 1993 heißt diese Disziplin offiziell Weitenwettbewerb und der Schuß ist jetzt ein Versuch.

Meßmethoden

Im Jahre 1988 wurde neben der Weitenmessung mit dem Bandmaß auch die Messung mit Stand der Technik entsprechenden Entfernungsmessgeräten 1 in das Regelwerk aufgenommen. In diesem Fall wird aber im Gegensatz zur herkömmlichen Messmethode, bei der senkrecht zur Leitlinie gemessen wurde die direkte Entfernung von der Abspielstelle zum Stock gemessen.

Bestweite | Weitensumme

Einschneidende Neuerungen gab es zudem in der Wertung. Während bislang die Wertung nach der Bestweite erfolgte, wurde ab Oktober 1993 die aus den in den zwei besten gültigen Versuchen erzielten Weiten gebildete Weitensumme herangezogen. Bei Gleichheit der Weitensumme war die größere Einzelweite für die Platzierung maßgebend. Im Oktober 2006 kehrte man wieder zu der alten Wertungsmethode nach der Bestweite zurück.

Auswahl des Wettkampfstockes

Bis Oktober 2001 war dem Wettkampfleiter die Auswahl des Wettkampfstockes vorbehalten. Auch wenn bislang ausschließlich der leichteste zulässige Stockkörper verwendet wurde, so ist seit 2001 in allen Klassen (außer Schüler U14, Jugend U16 und Damen) der Stock der Gewichtsklasse „P“ (3,5 – 3,53 kg) vorgeschrieben.

Reihenfolge der Starter

Ab 2001 wurde auch die Reihenfolge der Versuche abgeändert, so dass in jedem Durchgang in umgekehrter Reihenfolge zur nach dem vorangegangenen Durchgang aktuellen Platzierung gestartet wurde.

Verlassen des Abspielraumes

Der Abspielraum durfte ab 1.10.2006 nur noch über die hintere Begrenzungslinie verlassen werden. Der Beginn des Messvorganges musste nicht mehr abgewartet werden. Ein bloßes Übertreten der 7-Meter-Linie ist unschädlich, soweit der Abspielbereich nicht verlassen wird. Ab Oktober 2014 durfte die vordere Begrenzungslinie weder Übertreten noch berührt werden. Der Abspielraum konnte über die hintere oder seitliche Begrenzung des Abspielraume verlassen werden.

Wertung | Abbruch eines Wettbewerbes

Ab Oktober 2006 konnte auch ein Wettbewerb, der witterungsbedingt abgebrochen werden musste, gewertet werden. Voraussetzung für die Wertung war aber die Durchführung von mindestens 3 Durchgängen unter gleicheartige Bedingungen.

Entscheidung durch „Stechen“

Für den Fall, daß zwei oder mehr Spieler durch Anstoßen an der Begrenzung am Ende der Bahn die gleiche Weite erzielt haben, wird ab 2010 ein Stechen durchgeführt. Die betroffenen Spieler führen zu diesem Zweck drei weitere Versuche aus (Entscheidungsschüsse, Ritterschüsse) aus, um zu einer Entscheidung zu kommen.

Die Weitenbahn

Da sich das Weitschießen zwischenzeitlich immer mehr auf „winterunabhängige“ Bahnen verlagert hat, wurden die bisher für Sommerbahnen geltenden Abmessungen ab 1. Oktober 2018 für alle Wettbewerbsbahnen im Eisstock-Weitschießen übernommen.

Seit 2018 für alle Beläge geltende Abmessungen

Die Bahn kann unter Beibehaltung des Winkels belieb verlängert werden.

  1. Lasermessgeräte: Fehler, bezogen auf den Messwert (nicht Messbereich) müssen im Bereich von 100 – 600 m kleiner als +/- 1cm sein.