Entwicklung der Eisstöcke
Von der Holz- zur Gummilaufsohle
Erste Entwicklungen
Mitte der 1960-er Jahre tauchten vermehrt Laufplatten auf, die trotz identischer Bau- und Holzart auffällige (abnorme) Laufeigenschaften zeigten. Insbesondere die langsam laufenden Holzarten Weide und Balsa waren hiervon betroffen. Letztendlich stellte sich heraus, dass diese Laufplatten abhängig von der Holzart mit Laugen und Salz behandelt und ggf. anschließend ausgekocht wurden. Der Nachweis dieser Manipulationen war aber praxistauglich nicht durchführbar. In Gendorf suchte man deshalb nach manipulationssicheren Materialien für Laufsohlen – und wurde fündig.
In Zusammenarbeit mit den Farbwerken Hoechst wurden ab dem Jahr 1969 Laufsohlenbeläge aus Gummi (Naturkautschuk) entwickelt, die auf Trägerplatten aus Metall oder Holz aufgeklebt wurden. Nach anfänglichen Problemen im Hinblick auf die Materialeigenschaften (Wasserverträglichkeit, Haltbarkeit und Festigkeit der Verklebungen) und die Laufsohlengeometrie (Laufsohlen waren zunächst plan) standen ab der Wintersaison 1972/73 15 Garnituren mit je 5 Laufsohlen mit abgestuften Reibungsbeiwerten für Probeturniere zur Verfügung:
- weiß (sehr schnell)
- schwarz (schnell)
- grau (mittel)
- gelb (langsam)
- blaugrau (sehr langsam)
Trotz erster Wiederstände der Eisstockhersteller wurde die „Gendorfer Gummilaufsohle“ der Firma Höchst AG neben den Holzlaufsohlen offiziell zum Spielbetrieb zugelassen. Später zogen andere Hersteller 1 nach. 1975 2 wurden Gummilaufsohlen erstmals bei den Europameisterschaften der Herren in Kranjska Gora verwendet.
Die Härtegrade
Die Laufsohlen wurden in der Folgezeit wie folgt nach Härtegraden (Shore-Härte) genormt:
Nr. 22 | grün | 84 – 96 Shore A |
Nr. 23 | schwarz | 74 – 84 Shore A |
Nr. 24 | grau | 58 – 68 Shore A |
Nr. 25 | gelb | 43 – 49 Shore A |
Nr. 26 | blau | 33 – 39 Shore A |
Rand der Laufsohle
Grundplatten mit Laufsohlenblägen gab es in Ausführungen mit gestützem und ungestützem Holzrand.