Malerei im 17. Jahrhundert

Malerei im 17. Jahrhundert

Das Goldene Jahrhundert der Niederländer

Während sich im 17. Jahrhundert weite Teile Mitteleuropas in den Wirrungen des 30-jährigen Krieges verloren, waren die Niederlande zum wirtschaftlichen, künstlerischen und kulturellen Zentrum der Welt aufgestiegen. Die in den Niederlanden herrschende Religionsfreiheit zog die unterschiedlichsten wegen ihres Glaubens in anderen Staaten verfolgten Menschen an. Sie flüchteten in die sie bereitwillig aufnehmende junge Republik, die ihnen Bewegungsfreiheit und genügend Arbeit bot. Schriftsteller und Gelehrte kamen, um frei publizieren und lehren zu können; mit der Gründung der Universität Leiden im Jahre 1575 und der Entwicklung von Geistes- und Naturwissenschaften wurde das Land auch zu einem bedeutenden Zentrum des Wissens.

Auch in der Kunstgeschichte ist diese Zeit beispielslos. Auf dem Höhepunkt dieses „Gouden Eeuw“ um 1650 arbeiteten ca. 700 Maler in den Niederlanden, die jährlich ca. 70.000 Gemälde fertigstellten.

Die Maler des Mittelalters und der Renaissance waren keine freischaffenden Künstler sondern vielmehr reine Auftragsmaler. Wichtigster Auftraggeber war die Kirche und die Aufgabe der Malerei war es, die christliche Ideenwelt abzubilden. Dementsprechend waren auch die Motive. Meistens wurden biblische Szenen oder Heilige dargestellt. Ab dem 16. Jahrhundert traten vermehrt auch Adelige und Kaufleute als Auftraggeber auf uns so änderten sich auch die dargestellten Motive. Portraits, Landschaften und Alltagsszenen wurden immer beliebter und entwickelten sich zu den Hauptmotiven der frühen Neuzeit.