Pieter Breughel d. Ä.
Die Jäger im Schnee
„Die Jäger im Schnee“ aus dem Jahre 1565 ist das wohl bekannteste Werk des niederländischen Malers Pieter Brueghel d. Ä. 1. Dieses Gemälde stammt aus einer Serie der Jahreszeiten und ist auch unter dem Namen „Januar“ oder auch „Die Heimkehr der Jäger“ bekannt. Die „Jäger im Schnee“ ist das erste bekannte europäische Großgemälde mit Schnee. Brueghel stellt dabei nicht einzelne Personen und Handlungen in den Vordergrund, sondern vielmehr den Ablauf der Geschehnisse in ihrer Gesamtheit. Das Original (Öl auf Holz, 117 x 162 cm) befindet sich im Kunsthistorisches Museum in Wien.
Auf zwei zugefrorenen Weihern sind hier u. a. fünf Männer beim Eisschießen (damals als Kaluiten bekannt) zu sehen, die in ihren Gesten und Gebärden den heutigen Eisschützen durchaus ähnlich sind.
Die Jahreszeitenbilder von Breughel
Brueghel hatte von dem Antwerpener Kaufmann und Kunstsammler Nicolaes Jonghelinck den Auftrag zu einer Serie von Darstellungen der Monate des Jahres erhalten, der damit seinen Stadtpalast ausschmücken wollte. Brueghel fasste jeweils mehrere Monate zusammen und malte so insgesamt sechs Bilder 2, von denen heute noch fünf erhalten sind, für seinen Auftraggeber. Die „Heimkehr der Jäger“ dabei für den Winter. Im Jahre 1594 erhielt der spanische Statthalter Erzherzog Ernst 3 die Bilder als Geschenk anlässlich seines Einzugs in Antwerpen. Im Nachlassinventar sind die Bilder am 17. Juli 1595 als „Sechs Taffel, von 12 Monathenn des Jars von Bruegel“ erwähnt. Danach gelangten die Bilder vermutlich in die Sammlung Rudolphs II. in Prag. Erst 1659 tauchten die Bilder (allerdings nur noch ‚Fünff grosse Stuckh‘) als Bestandteil der Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelms in der Wiener Stallburg wieder auf. Im Jahre 1883 wird der „Bethlehemitische Kindermord“ als „Winter“ angeführt, die „Jäger im Schnee“ werden erst 1884 wieder erwähnt.
Breughels Italienreise
Ob Brueghel in seinen Gemälden ausschließlich Alltagsszenen aus seiner Heimat dargestellt hat, oder diese mit Szenen aus fernen Ländern vermischte, ist nicht endgültig geklärt. Brueghel hatte von 1552 – 1553/54 eine Italienreise unternommen und dabei auch weite Teile des Alpenraumes durchquert. Vermutungen zufolge war Brueghel hier auf das Eisschießen gestoßen und hat seine Reiseeindrücke bei der Komposition dieses Gemäldes mit einfließen lassen. Der überlieferten Reiseroute nach gilt dies aber mittlerweile als unwahrscheinlich.
Pieter Breughel brach im Jahre 1551 zu einer für die nordeuropäischen Künstler der damaligen Zeit obligatorischen, mehrjährigen Italienreise auf. Seine Reiseroute führte ihn vermutlich über Burgund, entlang der Rhone Richtung Lyon, von wo er seine Reise nach Italien durch die Savoyer Alpen fortsetzte. Biographien zufolge hat diese Reise Breughels Kunst nicht beeinflusst, mit Ausnahme der Alpenlandschaft, die in derart beeindruckte, dass er sie in mehreren Bildern verarbeitet.
- Pieter Brueghel d. Ä., der „Bauernbreugel“; auch: Breugel, Breughel, Brügl, ab 1959 Bruegel; flämischer Landschaftsmaler, geb. 1525 vermutlich in Breda bei Antwerpen, gest. am 5.9.1569. Pieter Breughel war Schüler von Pieter Coeck van Aelst und arbeitete in der Kupferwerkstatt von Hieronymus Cock in Antwerpen. Eines seiner großen Vorbilder war Hieronymus Bosch. Pieter Breugel führte die flämische Landschaftsmalerei des 16. Jhdt. auf ihren Höhepunkt, begründete das niederländische Bauerngenre und schuf zahlreiche allegorische Werke, die sich auf Sprichwörter, Volkskultur und humanistische Kultur beziehen | z.B. Die Kinderspiele und Die Niederländischen Sprichwörter ↩
- Jahreszeitenbilder Vorfrühling: „Der düstere Tag“, Frühling: unbekannt, Sommer: „Die Heuernte“, Hochsommer: „Die Kornernte“, Herbst: „Die Heimkehr der Herde“, Winter: „Die Jäger im Schnee“ ↩
- Ernst von Habsburg, Erzherzog von Österreich, (geb. 15.07.1553 in Wien, gest. 20.02.1594 in Brüssel) war Satthalter von Niederösterreich und ab 1594 der Niederlande. Er war der 2. Sohn von Kaiser Maximilian II. und Bruder von Kaiser Rudolph II. Seine Statthalterschaft in den Niederlanden war zu kurz, um irgendeine politische Bedeutung zu haben, ist jedoch für die Geschichte der Habsburgischen Sammlungen relevant, da er in den Niederlanden auf Pieter Bruegel aufmerksam wurde und ihn seinem Bruder empfahl. Dies ist der Grundstock der Bruegelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien. (Quelle Wikipedia) ↩