Äußere Einflüsse

Äußere und Innere Einflüsse

Körperliche Reize und Reaktionen

Stockkörperfarbe

Vielfach wird darüber gemutmaßt, inwieweit auch die Farbe der verwendeten Stockkörper Auswirkungen auf den Erfolg im Eisstocksport hat. Der IFI-Präsident positioniert sich in dieser Frage eindeutig, da er „noch nie einen größeren Schmarrn“ gehört hat. Möglicherweise ist diese Aussage aber auch dadurch begründet, daß bei großen internationalen Wettbewerben die Stockkörper (Fabrikat und Farbe) gestellt werden und die IFI hierdurch (wenn auch unbeabsichtigt) Einfluss auf den Spielausgang nimmt.

Aus der → Entwicklung des Eisstockmaterials geht hervor, daß insbesondere bis zur zur Mitte der 1990-er Jahre sog. Sommer- und Winterfarben verwendet wurden. Dies war aufgrund der manchmal schlechten Sichtverhältnisse (Nebelbildung 1) durchaus begründet. Mit der vermehrten Ausstattung der Eisstadion mit Lüftungsanlagen rückte dieser Aspekt mehr und mehr in den Hintergrund spielt heutzutage kaum mehr eine Rolle.

Nach verschiedenen Statistiken sollen sich aber auch heute noch in 2 von 10 Fällen die helleren Stöcke gegen die dunkleren durchsetzen. Eine Auswertung der Finalspiele 2 der Europa- und Weltmeisterschaften der Jugend bzw. Damen und Herren 2022 ergab folgendes Ergebnis:

Spiel Mannschaft Mannschaft Ergebnis Farbe
Herren Finale GER AUT 31 21 dunkel
Herren Quali 1 GER AUT 32 16 dunkel
Herren Quali 2 AUT ITA 35 13 dunkel
Damen Finale ITA AUT 29 22 hell
Damen Quali 1 ITA GER 35 19 dunkel
Damen Quali 2 GER AUT 17 27 dunkel
U23 Finale AUT GER 14 10 hell
U23 Quali 1 AUT GER 8 18 hell
U19 Finale AUT GER 11 9 hell
U19 Quali 1 AUT GER 8 12 dunkel
U16 Finale GER AUT 19 7 hell
U16 Quali 1 AUT GER 3 21 hell

Die dunklen Stöcke setzten sich demnach genau so oft durch wie die hellen Stöcke.

Das Mannschaftsspiel ist eine Präzisionssportart, bei dem es darum meist darum geht, bestimmte Ziele (Stöcke des Gegners) zu treffen. Je deutlicher ein Ziel zu erkennen ist, umso leichter ist es auch, dieses im Focus zu behalten und ggf. auch zu treffen. Im Umkehrschluss muss bei undeutlichen Zielen mehr Konzentration aufgewendet werden, was letztendlich zu schnellerer Ermüdung und einer höheren Fehlerquote führt.

In allen Präzisionssportarten wird deshalb Wert darauf gelegt, daß sich Ziel und Umgebung durch möglichst hohen Kontrast3 von einander abheben. Als Beispiele seien hier der Schießsport und Biathlon genannt. Allen Ziel- bzw. Präzisionssportarten gemein ist die Tatsache, dass die Farbgebung der Ziele für alle Spieler gleich ist (und dies wird nicht nur rein zufällig so sein). Als Ausnahme kann hier nur Boccia aufgeführt werden, wobei hier allerdings das Wegschlagen von Kugeln eher die Ausnahme ist und diese zudem aufgrund der bogenförmigen Flugbahn nicht direkt anvisiert werden müssen.

Auch wenn eine wissenschaftlicher Nachweis für die Vorteile von Eisstöcken mit hohem Kontrast zur Umgebung noch aussteht – eine Nachteil ist damit sicher nicht verbunden. Die „Farbvorteile“ sind marginal und werden einem klar unterlegenen Gegner nicht zum Sieg verhelfen, sie sind bei gleicher Spielstärker mitunter aber entscheidend – und auch die Statistik sagt ein Übriges.

– nach oben –

Lichtverhältnisse

– nach oben –

Temperatur

– nach oben –

Lärm

– nach oben –

Geruch

– nach oben –

Tageszeit

– nach oben –

  1. Die Stöcke im Zielfeld waren von der Abspielstelle aus zum Teil überhaupt nicht mehr zu erkennen und die Spielführer mussten mit brennenden Feuerzeugen die genaue Schussrichtung aufzeigen.
  2. ausgewertet wurden nur Finale und Qualifikation 1 (Damen und Herren auch Quali 2), da hier Mannschaften mit der grundsätzlich gleichen Spielstärke aufeinandertreffen.
  3. Ziel und Hintergrund sind meist in den Farben Weiß und Schwarz gehalten. Lediglich beim Bogenschießen und im Dartsport sind die Zielringe bzw. -felder unterschiedlich eingefärbt. Im Falle des Dartsport ist dies allerdings unerheblich, da die zu treffenden Zielsegmente vor Allem in der Entscheidungsphase wechseln.