Stock Heil!
… der Gruß der Eisschützen
Stock Heil!“ – früher auch „Eis Heil!“ oder „Eismannsheil!“ – ist die allgemeine Grußformel der Eisschützen, mit der sie sich begrüßen und gegenseitig einen verletzungsfreien und erfolgreichen Verlauf des Wettkampfes wünschen. Die gleichen Grußformen findet man auch im Sprachgebrauch der Jäger (Waidmanns Heil!) und der Fischer (Petri Heil!) sowie im Gipfelgruß der Bergsteiger (Berg Heil!). Schützen grüßen mit „Schützen Heil!“, Skifahrer mit „Ski Heil!“ und Gewichtheber mit dem Ausdruck „Kraft Heil!“.
In einigen Gegenden Österreichs (Tirol, Vorarlberg, Pinzgau) wird „Heil!“ bzw. „Heile!“ noch heutzutage als Gruß unter Freunden verwendet, ähnlich wie in Bayern das „Servus!“
Wortbedeutung:
Heil drückt Begnadung, Erfolg, Ganzheit, Gesundheit und in religiöser Bedeutung insbesondere Erlösung aus. Abwandlungen des Wortes finden sich in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen, z. B.: heil, heilig, heilsam oder heilbar. Heil ist grammatikalisch eine Interjektion und etymologisch mit dem ähnlich klingenden englischsprachigen Begriff „Hail“ verwandt, was so viel wie „Grüß Dich“ oder auch „Glück Dir“ bedeutet.
Entwicklung als Grußformel:
„Heil“ ist als Grußwort bis in die Gotenzeit (3. – 6. Jahrhundert n. Chr.) nachweisbar. In der höfischen Kultur des Mittelalters war der Gruß „Gut Heil“ Brauch und später wünschten die Landsknechte einander vor dem Kampf „viel guot heil“. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde schließlich von den aufkommenden Turnvereinen der auf Otto Leonhard Heubner zurückgehende Gruß „Gut Heil“ als offizieller Gruß eingeführt; im Arbeiter-Turnerbund galt ab 1899 der Gruß „Frei Heil!“. Vermutlich führte man in dieser Zeit auch beim Eisschiessen den Sportgruß „Eismannsheil!“ oder auch „Eis Heil!“ ein. Im 20. Jahrhundert verwendeten die Eisschützen im Allgemeinen „Stock Heil!“. Vereinzelt grüßte man aber auch mit „Glatt-Eis-Schuß!“.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diese Grüße schließlich durch den Hitlergruß und den „neuen“ Sportgruß „Sieg Heil!“ ersetzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die alten Sportgrüße jedoch wiederbelebt. Beim Eisschießen gilt seither Stock Heil! In § 33 der IWKB 1 von 1965 wurde festgelegt:
„Der Gruß der Eisschützen ist Stock-Heil.“
Der Begriff „Stock Heil“ ist jetzt zwar wieder aus den offiziellen Regelwerken verschwunden, er findet aber weiterhin Verwendung. Offizielle Veranstaltungen und Siegerehrungen werden traditionell mit einem (einfachen oder auch mehrfachen) „Stock Heil!“ beendet.
- Internationale Wettkampfbestimmungen für das Eisschiessen ↩