Die Deutschen Kampfspiele
Als Folge des Ersten Weltkrieges waren die deutschen Sportler von den Olympischen Sommerspielen in Antwerpen (1920) und Paris (1924), sowie von der internationalen Wintersportwoche von Chamonix (1924) ausgeschlossen bzw. erst gar nicht eingeladen worden. Als Ersatz hierfür wurden als nationale Variante der Olympischen Spiele ab 1922 die Deutschen Kampfspiele durchgeführt. Für diese Spiele war von vornherein eine Zweiteilung in Sommer- und Winterspiele vorgesehen, an denen nur Deutsche und Deutschstämmige aus aller Welt teilnehmen durften. Die Spiele orientierten sich Großteils an den Olympischen Spielen, dennoch gab es bedeutende Unterschiede. So waren in vielen Disziplinen auch Frauen zugelassen und es wurden Wettkämpfe in verschiedenen Junioren-, Alters- und Leistungsklassen durchgeführt.Die Deutschen Winterkampfspiele waren eine nationale Großveranstaltung für alle Arten von Wintersport. Bei den Winterkampfspielen standen neben den klassischen Wintersportdisziplinen regel-mäßig auch Wettkämpfe im Eisschiessen auf dem Programm.
Die Austragungsorte
Jahr | Sommerspiele | Winterspiele |
1922 | Berlin | Garmisch u. Partenkirchen |
1926 | Köln | Titisee u. Triberg |
1930 | Breslau | Krummhübel |
1934 | Nürnberg | Braunlage u. Schierke |
1922 – Garmisch und Partenkirchen
Die Winterspiele begannen am 21.01.1922 in Riessersee mit Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlauf, Bobfahren, Eishockey und Eisschnelllauf. Erst nach Ende dieser Wettkämpfe erfolgte am 23.01.1922 die Eröffnung der offiziellen Kampfwettspiele in Garmisch , die bis zum 29. Januar andauerten. Hierbei wurde auch Österreichern und Deutsch-Böhmen die Teilnahme an den sportlichen Wettkämpfen genehmigt.
Bei den Wettbewerben im Eisschiessen am 24.01.1922 waren die bayerischen Vertreter jedoch unter sich. Bei nur zwei teilnehmenden Mannschaften siegte die Moarschaft Ritz vor der Moarschaft Buchwieser, beide vom Wintersport- und Verkehrsverein Garmisch.
1926 – Titisee und Triberg
Die Winterspiele des Jahre 1926 fanden vom 23.-27.01.1926 in Triberg (Eiskunstlauf, Bobfahren) und vom 28.-31.01.1926 in Titisee (Eishockey, Eisschnelllauf, Eisschiessen und Rodeln) im Schwarzwald statt. Die Wettbewerbe litten hier jedoch nicht nur unter der milden Witterung sondern auch unter dem kleinen Teilnehmerfeld. Die für den 12.-14.02.1926 in Partenkirchen geplanten Skiwettbewerbe fielen wegen Schneemangel aus, wurden aber im darauf folgenden Jahr nachgeholt.
Bei den Wettbewerben im Eisschiessen auf dem Titisee am 30./31.01.1926 nahmen nur außerbayerische Vereine teil. Es siegte der Altonaer Schlittschuh-Club vor zwei Mannschaften vom Wintersportverein Titisee und dem Berliner Eislaufverein. Die bayerischen Mannschaften waren dem Wettbewerb ferngeblieben, was vermutlich auf die schlechte wirtschaftliche Lage in dieser Zeit und die erstmalige Austragung von Deutschen Meisterschaften im selben Jahr zurückzuführen ist.
1930 – Krummhübel
Vom 11.-19.01.1930 fanden die Wintersportwettkämpfe in Krummhübel , Oberschlesien, im heute polnischen Teil des Riesengebirges statt. Bei den Eisstockwettbewerben (12.01.1930) siegte der EC Bayerwald Zwiesel vor dem Eisschießverein Frauenau und dem Frankfurter Tennisclub von 1914. Erstmals kämpften hier auch die Damen auf nationaler Bühne um noch inoffizielle deutsche Meistertitel.
1934 → Braunlage u. Schierke