Eisschiessen in der DDR


Quelle: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden
Jahrgang 24, 1974, Heft 1, Seite 111-114.

Das Eisstockschießen

seine Entwicklung in der DDR und seine Anwendung im Freizeit- und Erholungssport

von Heinz Illing 1, Lehrer an der TU Dresden

Zu den ältesten Sportarten zählt das Eisstockschießen, bis 1966 noch Eisschießen genannt, welches etwa im 17. Jahrhundert in Tirol und Berchtesgaden entstanden sein dürfte und 1920 in Deutschland die ersten festen organisatorischen Formen annahm. Diese Sportart wird von Alt und Jung betrieben und erfreut sich besonders in den Alpenländern größter Beliebtheit. Auch innerhalb der DDR hat das Eisstockschießen großen Auftrieb erhalten und ist neben anderen Wintersportarten sehr gut geeignet, in den Freizeit- und Erholungssport unserer Bürger einbezogen zu werden. Disziplinen im Wettkampfsport sind:

  • kombiniertes Ring- und Stockschießen
  • Mannschaftsschießen
  • und Weitschießen.

Wettkampfgerät ist der Eisstock. Er ist ein Holzgänger von 27 bis 29 cm Durchmesser und einer Metallumrandung (ab 1. Juli 1977 muß die Lauffläche aus Kunststoff sein). Er hat einen Stiel und weist eine Gesamthöhe bis 35 cm auf. Das Gewicht des Eisstockes beträgt 5,0 bis 5,5 kg für Damen, Herren und Jugendliche. Weiterhin gehört eine Zieldaube (Weichholzwürfel, 10 cm Kantenlänge) und eine 3 m lange Meßlatte zum Wettkampfgerät.

Das Ring- und Stockschießen ist ein Wettkampf einzelner Schützen um die höchste Punktzahl gegeneinander. Dabei muß der Schütze beim Ringschießen seinen Eisstock im Zielfeld zum Stand bringen, während er beim Stockschießen verschiedene auf das Eis gestellte Eisstöcke mit seinem Eisstock treffen muß

Im Mannschaftsschießen kämpfen jeweils zwei Mannschaften gegeneinander um die Bestlage ihrer Stöcke zur Zieldaube. Die Mannschaft besteht aus 4 Schützen und hat gegen jede andere am Wettkampf beteiligte Mannschaft ein Spiel auszutragen. Turniere im Mannschaftsschießen dauern bis zu 10 Stunden, vor allem dann, wenn die Wettkampfbahn (Bild 2) von 42 m Länge auf 28 m und in der Breite von 4 auf 3 m verkürzt wird. So ist es möglich, auf einem Eishockeyspielfeld (60 x 30 m) bis zu 35 Mannschaften teilnehmen zu lassen, bei denen dann 140 Aktive gleichzeitig im Wettkampf stehen.

Beim Weitschießen kämpfen einzelne Schützen um den weitesten Schuß. Es gilt, den geworfenen Stock innerhalb der aufgezeichneten Bahn möglichst weit zu bringen.

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Die Entwicklung des Eisstockschießens in der DDR

Am 1. März 1954 wurde in Geising/Erzgeb. bei der BSG Einheit Geising die erste Sektion innerhalb der DDR gegründet. Initiator des Eisstockschießens in Geising war der 1966 verstorbene Erich Liebert. Er ging davon aus, die alte und schöne Sportart den Bürgern zur Ausübung zu empfehlen, damit sich jung und alt sportlich betätigen kann und die Leistungsfähigkeit unserer Menschen erhalten wird. Als erster Schuß mit dem Eisstock in Geising gilt jener, der vorn damaligen Bürgermeister R. Hentschol 1954 im Rahmen einer Volkssportveranstaltung abgegeben wurde. Am 4. Dezember 1954 kam es zur ersten Sitzung der Kommission Eisschießen der DDR in Geising im Rahmen der Sektion Eis- und Rollsport der DDR, nachdem das Eisstockschießen auch in Frankenhausen durch den Sportfreund Paul Schneider seinen Einzug gehalten hatte. In den folgenden Jahren vollzog sich die Trennung Eis- und Rollsport und Eis- und Rollhockey beim Deutschen Sportausschuss, und es kam zur Bildung des Deutschen, Eislauf- Verbandes der DDR, der von nun an für die weitere Entwicklung des Eisstockschießens verantwortlich ist. Nachdem der Deutsche Eislauf-Verband der DDR am 10. Juli 1960 in den Internationalen Eisschieß-Verband (IFE) aufgenommen wurde, nahm die Zahl der Sektionsneubildungen stark zu. Während bis 1960 nur 2 Sektionen innerhalb der der DDR bestanden, waren es 1962 bereits 10 Sektionen. In den Jahren 1963 bis 1968 bildeten sich weitere 9 Sektionen, und 1969 war durch die Bildung weiterer 5 Sektionen nochmals ein größerer Zuwachs zu verzeichnen.

Die Zahl der aktiven Eisstockschützen betrug 1962 151, davon 36 Frauen, während es z. B. 1973 bereits über 550 Aktive, davon etwa 200 Frauen und Jugendliche, waren, die in 27 Sektionen erfasst wurden. Die positivste Entwicklung nahm der Bezirk Karl-Marx-Stadt, der 1962 über 3 Sektionen mit 31 Mitgliedern verfügte und gegenwärtig 9 Sektionen mit über 180 Mitglieder aufweist. Im Bezirk Dresden, dem leistungsfähigsten, war die Entwicklung unbefriedigend, denn der Mitgliederstand konnte seit 1962 lediglich um 40 neue Mitglieder und eine Sektion erhöht werden. Dagegen konnte der Bezirk Suhl in diesem Zeitraum 3 neue Sektionen bilden und die Gesamtmitgliederzahl um 70 steigern. Seit 1963 bildeten sich auch in den Bezirken Rostock, Erfurt, Leipzig, Magdeburg und Gera neue Sektionen. Ein gutes Beispiel gibt die BSG Chemie Colditz im Bezirk Leipzig, die trotz ungünstiger klimatischer Bedingungen stark anwuchs und gegenwärtig über 30 Mitglieder zählt.

Am 22. Januar 1961 erfolgte die erste Bezirksbestenermittlung des Bezirkes Dresden, an der 47 Aktive beteiligt waren. Ihr folgte am 13./14. Januar 1962 die erste Bezirksmeisterschaft des Bezirkes Dresden und schließlich wurde am 18./19. Februar 1962 die erste Meisterschaft der Deutschen Demokratischen Republik durchgeführt. Alle diese Veranstaltungen fanden in Geising/Erzgeb. statt. An der ersten Meisterschaft der DDR, die als Geburtsstunde des Wettkampfsports im Eisstockschießen angesehen werden, nahmen 75 Sportlerinnen und Sportler aus 8 Gemeinschaften teil. Diese Meisterschaften waren ein voller Erfolg für die einheimische BSG Einheit Geising, die außer dem Mannschaftsschießen der Herren, hier siegte die HSG Wissenschaft Technische Hochschule Dresden, alle anderen Meistertitel gewann. Seit dieser ersten Meisterschaft der DDR hat sich das Eisstockschießen als Wettkampfsport ständig weiterentwickelt.

1964 wurde die Bildung einer DDR-Liga im Mannschaftsschießen für Damen und Herren beschlossen, die 7 Damen- und 9 Herrenmannschaften umfasste. Mit Beginn der Saison 1969/70 kam es zur Bildung der DDR-Oberliga im Mannschaftsschießen, der in der Saison 1970/71 eine DDR-Liga für Damen- und Herrenmannschaften folgte. Seit dieser Zeit umfassen beide Spielklassen bei den Damen 7 und bei den Herren 11 Mannschaften. Der weitere Spielverkehr erfolgt in den jeweiligen Bezirken.

Das Mannschaftsschießen ist die intensivste und interessanteste Form des Eisstockschießens. Dabei muß der Aktive neben der notwendigen Geschicklichkeit über ein scharfes Auge sowie Kraft und Ausdauer verfügen. Bei einem Turnier von 31 Mannschaften z. B. gibt jeder Schütze 180 Schuß ab und bewegt durch den Abwurf des Eisstockes eine Last von 900 bis 990 kp. Außerdem legt er durch den notwendigen Seitenwechsel nach jedem Schuß etwa 5500 m zurück. Eine allseitige athletische Ausbildung ist deshalb auch für den Eisstockschützen von großem Vorteil.

Die Ermittlung der DDR-Meister erfolgt jeweils im kombinierten Ring- und Stockschießen, Mannschaftsschießen und im Weitschießen anlässlich der DDR-Meisterschaften, die ab 1962 jährlich erfolgten und stets ein Höhepunkt für das Eisstockschießen waren. Mit erreichten Verbesserungen in der Technik und im Material stiegen auch die Leistungen in allen 3 Disziplinen. Als DDR-Bestleistungen werden gegenwärtig registriert:

  • Damen – Komb.iniertes Ring- und Stockschießen:
    Scheller, Anita, BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt, 96 Punkte
    am 25.1.1970 in Wiesa
  • Herren – Komb.iniertes Ring- und Stockschießen:
    Durchleuchter, Arnold, BSG Empor Wiesa, 120 Punkte
    am 3.1.1971 in Geising/Erzgeb.
  • Herren – Weitschiessen:
    Arnold, Klaus, BSG Empor Wiesa, 164,75 m
    am 9.2.1969 in Olbersdorf/Zittauer Geb.

Im Mannschaftsschießen können Bestleistungen nicht registriert werden.

Eine Zusammenstellung der bisher durch die einzelnen Bezirke errungenen DDR-Meistertitel, einschließlich 1975, ergibt folgendes Bild:

Bezirk Ring- u. Stock Mannschaft Weit Su.Summe Su.Summe
Dresden Damen 6 13 0 19 42
Herren 10 8 5 23
Karl-Marx-Stadt Damen 7 1 0 8 21
Herren 1 5 7 13
Erfurt Damen 2
Herren 1 1 2
Gera Damen 1 1 2
Herren 1 1
Leipzig Damen 2
Herren 1 1 2

Der Bezirk Dresden besitzt eindeutig die führende Position, wobei die BSG Einheit Geising von den 41 DDR- Meistertiteln allein 18 erkämpfte, während die HSG Technische Universität Dresden 13, die BSG Fortschritt Zittau 9 und die BSG Stahl Coswig 1 Titel erringen konnten. Erfolgreichste Sektion des Bezirkes Karl-Marx- Stadt ist die BSG Empor Wiesa, die bisher 8 DDR-Meistertitel errang.

An den jährlich stattfindenden Europameisterschaften haben DDR-Sportler bisher nicht teilgenommen. Erfolgreichste Nationen sind Österreich bei den Herren und die BRD bei den Damen und der Jugend. Unsere Position ist schwer einzuschätzen, jedoch dürften die Damen der DDR aussichtsreiche Chancen haben.

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Eisstockschießen als Freizeit- und Erholungssport

Durch die unkomplizierte Art der Ausübung ist das Eisstockschießen sehr schnell zu erlernen und hervorragend geeignet, in den Komplex Freizeit- und Erholungssport einbezogen zu werden. Bereits 1962 schreibt Milde 2:

„Das Eisschießen kann auf Kunsteisbahnen und Natureisplätzen von Jugendlichen und Erwachsenen jeden Alters ausgeübt werden. Die Ausrüstung ist von allen Wintersportarten am billigsten und kann platzmäßig fast an jedem Ort betrieben worden. Eisstockschießen ist eine schöne und gesunde Sportart, die aber leider bei uns kaum bekannt ist. Einige Ältere werden sich entsinnen, ein solches Spiel schon einmal in Bayern oder Tirol gesehen zu haben. Diese Sportart sollte aber bei unseren Volkssportfesten nicht fehlen und besonders von unseren Urlaubern in den Wintersportorten ausgeübt werden. Es gibt wohl kaum eine Sportdisziplin, die sich für den Volkssport im Winterhalbjahr so eignet wie das Eisschießen, das eine vielseitige Betätigung in frischer Winterluft erfordert und daher von hohem gesundheitlichem Wert ist.“

Die Möglichkeiten, auch mit Hilfe des Eisstockschießens solche Zielstellungen wie „Jedermann an jedem Ort — jede Woche mehrmals Sport“ zu verwirklichen, sind relativ einfach zu lösen, wenn es den gesellschaftlichen Kräften, besonders aber den Organen des DTSB der DDR, des FDGB und den Zentren für aktive Erholung gelingt, die sportliche Betätigung im Eisstockschießen unseren Bürgern zu ermöglichen. Dabei sind den Initiativen des einzelnen keine Grenzen gesetzt, und ganz einfache Wettkampfformen kann jeder Initiator selbst festlegen. Um die Verbreitung und Popularisierung des Eisstockschießens voranzutreiben, müssen die bestehenden Sektionen für Eisstockschießen mehr als bisher ausstrahlen. Die Möglichkeiten sind sehr vielseitig und den Initiativen der einzelnen Funktionäre bleibt es überlassen, die jeweils effektivste Form zu finden.

Es gilt, die Gegenden im Ost- und Westerzgebirge, im Zittauer Gebirge und vor allem in den Gebieten Thüringens und im Harz zu erschließen, wo nachweisbar die besten klimatischen Bedingungen herrschen. Auch in Städten wie Berlin, Erfurt und Weißwasser, die über Kunsteisbahnen verfügen, müßte es möglich sein, Voraussetzungen zum Eisstockschießen zu schaffen, wie dies in Dresden, Karl-Marx-Stadt, Crimmitschau und Rostock bereits verwirklicht wurde. Überall sollten Werbeveranstaltungen durch die Aktiven der Sektionen durchgeführt werden, ganz besonders aber in solchen Orten bzw. Städten, wie z. B. Oberwiesenthal, Glashütte, Soifhennersdorf, Schierke, Wernigerode, Zella-Mehlis, Mylau, Oberhof usw., die bereits über Eisstadien, aber über keine Sektion Eisstockschießen verfügen. Dabei lassen sich Werbungen besonders gut vor Zuschauern bei Veranstaltungen im Eishockey, Eisschnelllauf oder Eiskunstlauf in den Pausen dieser Veranstaltungen durchführen.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Eisstockschießen besteht auch darin, daß die Wettkämpfe für beide Geschlechter an einem Wettkampfort stattfinden und so Ehepaare ihre gemeinsame sportliche Betätigung finden. Viele Ehepaare in unseren Wettkampfmannschaften bestätigen dies nachhaltig und gehen so gemeinsam den gleichen sportlichen Interessen nach.

Eine wichtige Aufgabe für den Freizeit- und Erholungssport liegt auch im Bereich des Kinder- und Jugendsportes, um das Bedürfnis zur sportlichen Betätigung schon von frühester Kindheit an zu wecken. In Gegenden, wo der Eissport die dominierende Rolle spielt, es seien hier nur Weißwasser und Crimmitschau genannt, gibt es Kinder und Jugendliche, die weder für Eishockey noch Eisschnelllauf geeignet sind, jedoch ebenfalls den Ehrgeiz besitzen, sich sportlich auf dem Eis zu beweisen. Diese sind leicht zu erfassen und stellen eine echte Reserve zur Heranführung der Jugend an eine regelmäßige Betätigung dar. Ein sehr gutes Beispiel gab der jetzt 85jährige Eissportpionier Paul Schneider aus Frankenhausen, der den schulischen Sportunterricht auf dem Eis mit Kindereisstöcken, von ihm selbst hergestellt, unterstützte und so die Schüler erfasst werden konnten, die nicht im Besitz von Schlittschuhen waren. Dabei bediente sich Schneider zunächst des „Kaludderschiessens“, um den Anfängern möglichst schnell ein emotionales Erlebnis zu vermitteln.

In den Pioniernachmittagen trugen alle Klassen ihre Meisterschaften im Ringschießen aus, und die jeweils 3 besten Mädchen und Jungen waren berechtigt, an den Schulmeisterschaften in 3 Altersklassen teilzunehmen. Dabei gelang es an der Polytechnischen Oberschule in Frankenhausen, 207 Schüler = 94,1% an das Eisstockschießen heranzuführen. Seit Jahren gehört das Eisstockschießen zum festen Programm der Kreisspartakiade. Der Kontakt der Leitung der Schulsportgemeinschaft zur Sektion Eisstockschießen der BSG Einheit Crimmitschau ist gut, und die besten Schüler werden dorthin delegiert.

Möglichkeiten zur Entwicklung des Freizeit- und Erholungssports auf dem Gebiet des Eisstockschießens bieten sich durch die aktive Einbeziehung von ganzen Kollektiven unserer werktätigen Menschen an. So ist es ohne große Schwierigkeiten möglich, Betriebsmeisterschaften oder Wettbewerbe einzelner Brigaden untereinander im Eisstockschießen auszutragen. Dabei sollten anfangs einfache und unkomplizierte Wettkampfformen angewendet worden. Brigaden des VEB Wasserversorgung Dresden z. B. fanden sich auf einer Spritzeisbahn regelmäßig zum Eisstockschießen an der Saloppe zusammen. Dabei kämpften die Brigaden nicht nur untereinander um das beste Ergebnis, sondern gaben auch ihren Familienangehörigen und der Bevölkerung Gelegenheit, sich in dieser schönen Wintersportart zu vorsuchen. Inzwischen steht die Bildung einer Sektion Eisstockschießen in diesem Betrieb kurz vor dem Abschluss.

Schon 1928 schrieb Dr. Fritz Reuel 3: „Nicht nur die Eisvereine in den Alpenländern, sondern auch Staat und Gemeinde sollten das alte, gesunde Volksvergnügen des Eisschießens bewusst fördern und durch Abhalten von Wettspielen, Ausschreiben von Meisterschaften und Aussetzen von Preisen unterstützen. Eignet es sich doch besonders gut dazu, den männlichen Teil der Bevölkerung, der für das Skilaufen und anderen schnellen Bewegungssport weniger in Frage kommt, auf dem Lande im Winter sonntags vom Wirtshaus fernzuhalten.“

Gut geeignet ist das Eisstockschießen auch als Ausgleichssport, und besonders die Eissportler aus anderen Disziplinen sollten sich darin versuchen und hier einen Ausgleich zur sonstigen Trainingsbelastung finden. Auch für die Kegler sollte sich ein Wechsel von der Kegelbahn zur Eisbahn lohnen und ein erster Versuch mit dem doch etwas verwandten Eisstock in frischer Winterluft unternommen werden.

Eine große Reserve ist auch die gemeinsame Urlaubersportaktion „Mein Urlaub — kein Urlaub vom Sport“. Hier sollte das Eisstockschießen wegen seiner unkomplizierten Art der Durchführung unbedingt in die sportliche Betreuung der Winterurlauber einbezogen werden. So können vor allem die Urlauber erfaßt werden, die aus irgendeinem Grunde keine andere Wintersportart ausüben können. Es gilt, nicht nur Urlaubermeisterschaften zu organisieren, sondern überall in unmittelbarer Nähe der Ferienheime Eisflächen anzulegen und die erforderlichen Eisstöcke bereitzustellen. Dadurch haben die Urlauber die Möglichkeit, das Eisstockschießen jederzeit auszuüben. In allen Wintersportorten der Alpenländer sind derartige Anlagen in großer Menge vorhanden und werden ständig benutzt. Der V. Turn- und Sporttag des Deutschen Turn- und Sportbundes der der DDR stellte sich u. a. zur Aufgabe, den Freizeit- und Erholungssport der Werktätigen weiter auszubauen und damit auch zur Vorbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen beizutragen. Dabei gilt es, vielseitige sportliche und touristische Betätigungen zu ermöglichen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern und die Freizeit und das Gemeinschaftsleben unserer Menschen sinnvoll beeinflussen.

  1. Lehrer im Hochschuldienst Institut für Hochschulsport der TU Dresden
  2. Milde, Horst: Das Eisschießen – Massensport im Winterhalbjahr. Theorie und Praxis der Körperkultur. 11 (1962) Heft 1, Seite 39
  3. Dr. Reuel, Fritz: Das Eissportbuch, Diek-Verlag, 1928