Feng Shui beim Eisschiessen
Die himmlischen Tiere
Menschen streben auf einer physischen und psychischen Ebene immer nach Harmonie und Schutz. Harmonie und Schutz zählen zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Vor diesem Hintergrund erscheint es deshalb angebracht, die individuellen Lebenswelten entsprechend einzurichten und anzupassen. In der daoistischen Harmonielehre des Feng Shi (Wind und Wasser) werden hierzu Modelle und Gedankenspiele angeboten und dabei Landschaftsformationen, Personen oder Gegenständen gewisse Rollen zugewiesen.
Diese Rollen werden die durch die fünf himmlischen Schutztiere verkörpert. Jedes dieser Tiere hilft mit selbstlosem Einsatz und besonderen Fähigkeiten Disharmonien zu vermeiden und trägt so seinen Teil zum Zielerreichung bei. Störungen in diesem System können Probleme bereiten und müssen durch Hilfsmaßnahmen behoben werden. Die Rollenzuweisung ist individuell und kann jederzeit angepasst werden.
Positionsschema der Schutztiere:
Der Phönix (rot, vorne)
Ein sagenhafter Vogel, der nie stirbt. Der Phönix fliegt weit nach vorn und sucht ständig die Landschaft und den Raum in der Ferne ab. Er gibt Hinweise auf Verborgenes und warnt vor möglichen Gefahren. Er steht für unsere Fähigkeit zu sehen. Der Phönix ist durch seine große Schönheit sehr aufregend und bewirkt eine unsterbliche Inspiration. Für die Rolle als Phönix besonders geeignet sind Personen mit gutem Blick auf das Spielgeschehen wie der Mannschaftsführer oder der Schiedsrichter.
Der Drache (grün, links)
Er ist ein Wesen, dass in der materiellen Welt unsichtbar ist und auch seine Gestalt verwandeln kann. Wie der Phönix besitzt er Weitblick und hat eine spirituelle Qualität. Der Drache empfängt die von den Vögeln gesammelten Informationen, denkt darüber nach und trifft wichtige Entscheidungen. Er steht für Stabilität, hat eine erstaunliche Kraft und symbolisiert den Weisheitsaspekt des Verstandes. Er verkörpert die männliche Seite –Yang- und befindet sich auf unserer linken Seite in Blickrichtung. Die Verkörperung des Drachen kann durch einen Mitspieler oder auch durch einen (verwandelten) Gegner erfolgen.
Der Tiger (weiß, rechts)
Er ruft körperliche Stärke und Gewalt hervor, kann sich verteidigen und auch angreifen. Das ist für das Überleben lebenswichtig, muss aber auch kontrolliert werden. Er ist stets bereit, auf unserer rechten Seite nach vorn zu springen und jede vorhandene Bedrohung sofort zu entdecken. Er steht aber auch für die Gefahr der unserer Natur innewohnenden Gewalt. ER steht für die weibliche Seite –Yin-. Typische „Tiger“ sind die eigenen Mitspieler oder auch besondere Ausrüstungsgegenstände und Materialien.
Die Schildkröte (schwarz, hinten)
Mit ihrem festen Panzer zeichnet sich die Schildkröte durch Stabilität aus. Sie vermittelt ein großes Sicherheitsgefühl und bietet einen sicheren Rückzugsort. Ihre richtige Position ist hinten, wo sie von der Furcht befreit ist, hinterrücks angegriffen zu werden. Im Stocksport kann diese Rolle vom Ersatzspieler oder Betreuer ausgefüllt werden. Dieser sollte jederzeit ein offenes Ohr für die Sorgen der Spieler haben und zurückhaltend mit persönlicher Kritik oder persönlichen Angriffen sein. Im Zweifel kann diese Rolle – zumindest vorübergehend – auch einer Thermoskanne zugewiesen werden.
Die Schlange (gelb, Zentrum)
Im Zentrum zusammengerollt, wach, solide und bereit blitzartig zu reagieren, wird die Schlange von den vier äußeren Tieren geschützt, ist aber auch fähig, diese vier zu lenken. Wie ein General empfängt sie Informationen aus allen Richtungen und kann auf die speziellen Eigenschaften der Kräfte, die ihr gehorchen, zugreifen und rechtzeitig und weise reagieren. Diese Rolle wird normalerweise von jedem selbst ausgefüllt.
Das Lehnstuhl-Prizip
In der westlichen Welt ist das vorgenannte System auch als Lehnstuhl-Prinzip bekannt, nach dem man sein Grundstück, sein Haus, den Garten usw. gestalten sollte. Das aus der Formschule bekannte Prinzip der fünf himmlischen Tiere wird dabei durch einen Lehnstuhl ersetzt. Eine stabile Rückenlehne bietet Schutz und Stabilität, die Armlehnen (Yin und Yang) geben den Armen und dem Rumpf Halt. Ein vorgestellter Hocker und eine schöne Aussicht laden zum Verweilen auf der Sitzfläche ein.