Jeu de palets

Allgemeines

Jeu de palets ist dein französisches Wurfspiel mit Scheiben, das stark dem Boule ähnelt. Es wird überwiegend in der Bretagne gesielt. Als Spielsteine werden gusseiserne Scheiben mit einem Durchmesser von 5,5 cm und einem Gewicht von 130 – 155 g verwendet. Als Ziel fungiert eine Scheibe mit einem etwas kleineren Durchmesser (4,5 cm), die „Maitre“ (Meister) genannt wird. Ein komplettes Spiel besteht aus 12 Paar durchnummerierten Scheiben. Wurfscheiben aus Stahl sind nicht erlaubt, die Nummerierung muss reliefiert seine, farbige Scheiben und mit Farbe aufgemalte Nummern sind verboten. Das Spiel wird im Freien gespielt. Zielfeld besteht aus einer 70 x 70cm großen und 32 mm hohen Platte aus astfreien Pappelbrettern. Gespielt wird meist zu viert – 2 Mannschaften zu je 2 Spielern – wobei jeder Spieler 4 Spielsteine bzw. Würfe hat. Geworfen wird aus einer Entfernung von 5 m, gemessen vom Mittelpunkt des Zielbrettes.

– nach oben –

Spielablauf

Zunächst wird ermittelt, welche Mannschaft das Spiel beginnt. Dabei gibt jeder Spieler einen Spielstein, ein Spieler lässt alle Steine gleichzeitig auf den auf dem Spielbrett liegenden „Maitre“ fallen, und dessen Spielstein am nächsten zum „Maitre“ liegt, des beginnt das Spiel.

Der beginnende Spieler wirft den „Maitre“ auf das Zielbrett. Dafür stehen ihm insgesamt 3 Versuche zu. Kann der „Maitre“ mit 3 Versuchen nicht platziert werden, wechselt das Spielrecht sofort zum Gegner, der seinerseits den „Maitre“ platzieren muss. Hat ein Spieler den „Maitre“ auf dem Spielbrett platziert, wirft er anschließend sofort 2 seiner Spielsteine. Danach wirft ein Spieler der gegnerischen Mannschaft 2 Steine und versucht, diese näher am „Maitre“ zu platzieren als der Gegner. Nach jeweils 2 Würfen wird ermittelt, welche Mannschaft näher am „Maitre“ liegt. Die jeweils entferntere Mannschaft setzt das Spiel mit jeweils 2 Würfen fort. Wenn ein Spielstein den „Maitre“ berührt, eine anderer diesen aber überlagert, wird der überlagernde als besserliegend gewertet. Dies gilt sowohl bei der Fortsetzung des Spiels als auch bei der Wertung. Liegen 2 Spielsteine gleich oder überlappen 2 Spielsteine den „Maitre“ setzt die Mannschaft, die zuletzt gespielt hat, das Spiel fort. Bei einer solchen Konstellation am Ende eines Durchgangs wird mit 0 Punkten gewertet.

Spielsteine die neben dem Spielbrett liegen werden nicht gewertet. Spielsteine, die den Boden berührt haben, bevor sie auf dem Spielbrett landen, werden entfernt. Gültige geworfene Spielsteine dürfen eigene und gegnerische Spielsteine vom Brett stoßen. Wird der „Maitre“ während eine Spiels vom Brett gestoßen, wird neu begonnen.

– nach oben –

Wertung

Wenn alle Spielsteine geworfen sind, wird jeder näher als der Gegner am „Maitre“ liegende Spielstein mit 1 Punkt bewertet. Diese Mannschaft die ihre Steine am besten platziert hat, setzt das Spiel mit dem Platzieren den „Maitre“ fort. Sieger des Spiels ist, wer als erster die vereinbarte Punktzahl (in der Regel 12) erreicht.

Mitunter wird eine Partie auf 2 gewonnene Spiele gespielt, wobei ein Spiel bei 8 Spielsteinen je Mannschaft bis 11 Punkte, und bei 12 Spielsteinen bis 13 Punkte geht. Ein evt. notwendiges drittes Spiel wird dann auf 15 Gewinnpunkte gespielt. In einer Abwandlung wird aus einer Entfernung von 3,80 m auf eine Bleiplatte in der Größe von 45 x 45 cm gespielt. Für beide Spielarten gibt es offizielle Regeln.

– nach oben –

Abwandlungen

In Abwandlungen für den Familien- und Touristenunterhaltung wird mit Holzscheiben geworfen. Beim Palet sur Terre wird ebenfalls mit Holzscheiben, aber ohne eine das Spielfeld begrenzende Spielplatte auf einer 16 – 20 m langen Spielbahn auf dem Boden gespielt. Ähnliche Spiele gibt es auch in Südfrankreich, Portugal, Spanien und im italienischen Aostatal.