Kunsteisanlagen
Freiflächen mit Kunsteis
Eissporthallen
Der Eisstocksport wird im Winter auf dem Sportboden Eis ausgeübt. Im Winter werden Kunsteisanlagen mit „Riefeneis“ benützt. Die Herstellung dieser speziellen Eisart ist in den IFI-Richtlinien: „Die richtige Eispräparation für den Eisstocksport“ beschrieben. Außerdem wird auch auf Natureis gespielt.
Der Eisschnee
Die Eisstöcke müssen nun über den locker auf der Bahn liegenden Schnee geschossen werden. Hierbei ist eine saubere, plane Stockauflage erforderlich, wackelnde Stöcke schieben des Schnee teilweise vor sich her und zeigen ein unkontrolliertes Laufverhalten. Mit Fortdauer des Spieles wird der Schnee jedoch mehr und mehr plattgedrückt und der „Grabeffekt“ der Stöcke wird reduziert. Linkshänder sind von diesem Effekt stärker betroffen, da diese ihren Stock ca. 50 cm weiter links auflegen als Rechtshänder und in einer eigenen Spur schießen. Und da die „Linken“ meist in der Unterzahl sind, dauert es entsprechend länger bis auch deren Spur glatt geworden ist.
Unter bestimmten Umständen kommt es auch vor, daß der plattgedrückte Schnee nicht am Eis haften bleibt und zu kleinen Häufchen zusammengeschoben wird. Die dadurch entstehenden Unebenheiten beeinflussen das Laufverhalten ebenfalls negativ. Verantwortlich hierfür ist ein un-günstiges Zusammenspiel der Lufttemperatur, der Temperatur des Eises und der Luftfeuchtigkeit.
Spiegelbildung
Durch häufiges Bespielen der immer wieder gleichen Gleitspuren (meist mittlere Spur) werden diese mehr und mehr vom Schnee befreit. Vor allem bei Verwendung von schwergängigen Laufsohlen wird Bewegungsenergie durch Reibung in Wärmeenergie umgewandelt und über das Eis abgegeben. Die Eisfläche schmilzt im oberen Grenzbereich leicht an um sofort wieder zu gefrieren. Das Eis wird so zunehmend glatter („spiegelglatt“) mit der Folge, daß durch → Adhäsion die Reibungskräfte innerhalb dieser Spuren mitunter sehr stark erhöht werden.
Das Gefälle der Eisbahn
Um beim Abtauen des Eises den Wasserablauf zu gewährleisten weist der Betonboden eines Kunsteisstadions üblicherweise in seiner Längsseite ein geringes Gefälle von 2 % auf, das sich auch auf die Eisfläche durchschlägt. Die Eisstöcke bewegen sich so auf einer schiefen Ebene und beschreiben in ihrem Laufe einen kleinen Bogen. Die Abweichungen zu einem geraden Lauf betragen abhängig von der Laufgeschwindigkeit meistens zwischen 5 und 15 cm und sind auf fast allen Bahnen einer Kunsteisfläche in etwa identisch.
Ein von dieser regelmäßigen Abweichung abweichender Lauf ist oftmals auf den am Anfang und am Ende der Eisfläche gelegenen Spielbahnen festzustellen. Verursacht wird diese von den mit der Riefenegge ins Eis eingeschnittenen Riefen, die grundsätzlich in Richtung der Längsseite der Eisfläche und demzufolge quer zu Laufrichtung der Eisstöcke verlaufen. Da bei der Eisaufbereitung mit der Riefenegge grundsätzlich parallel zur Band gearbeitet wird, entstehen an den nahe am Bandenradius gelegenen Außenbahnen bogenförmige Riefen. Der Lauf der Stöcke wird von der Richtung der Riefen beeinflusst und mehr zur Mitte der Spielfläche hin abgelenkt. Die vom Gefälle der Eisfläche ausgehende Ablenkung wird so verstärkt, abgeschwächt oder in extremen Fällen sogar umgekehrt.
Kondenswasser und Tropfeneis
Nachträglich überdachten Eisflächen haben oftmals Öffnungen an den Dachseiten, durch welch bei ungünstigen Wetterlagen warme Luft in das Stadion einströmen kann. An den Metallteilen der Dachkonstruktion bildet sich Kondenswasser, das nach einiger Zeit auf die Eisfläche tropft. Die Wassertropfen gefrieren auf dem gekühlten Untergrund sofort an und an den Tropfflächen entste-hen mit der Zeit immer größer werdende Buckel und Höcker, die den Lauf der Stöcke nachteilig beeinflussen. Diese Erhebungen müssen deshalb rechtzeitig mit Schabern oder ähnlichen Werk-zeugen entfernt werden.