IfSG Par 2

Infektionsschutzgesetz

Nach dem → IfSG vom 20.07.2000 gilt in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land der­zeit fol­gen­des:

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Ab­schnitt 1
§ 2 Be­griffs­be­stim­mun­gen

Im Sinne die­ses Ge­set­zes ist

  1. Krank­heits­er­re­ger
    ein ver­meh­rungs­fä­hi­ges Agens (Virus, Bak­te­ri­um, Pilz, Pa­ra­sit) oder ein sons­ti­ges bio­lo­gi­sches trans­mis­si­bles Agens, das bei Men­schen eine In­fek­ti­on oder über­trag­ba­re Krank­heit ver­ur­sa­chen kann,
  2. In­fek­ti­on
    die Auf­nah­me eines Krank­heits­er­re­gers und seine nach­fol­gen­de Ent­wick­lung oder Ver­meh­rung im mensch­li­chen Or­ga­nis­mus,
  3. über­trag­ba­re Krank­heit
    eine durch Krank­heits­er­re­ger oder deren to­xi­sche Pro­duk­te, die un­mit­tel­bar oder mit­tel­bar auf den Men­schen über­tra­gen wer­den, ver­ur­sach­te Krank­heit,
  4. 3.a be­droh­li­che über­trag­ba­re Krank­heit
    eine über­trag­ba­re Krank­heit, die auf Grund kli­nisch schwe­rer Ver­laufs­for­men oder ihrer Aus­brei­tungs­wei­se eine schwer­wie­gen­de Ge­fahr für die All­ge­mein­heit ver­ur­sa­chen kann,
  5. Kran­ker
    eine Per­son, die an einer über­trag­ba­ren Krank­heit er­krankt ist,
  6. Krank­heits­ver­däch­ti­ger
    eine Per­son, bei der Sym­pto­me be­ste­hen, wel­che das Vor­lie­gen einer be­stimm­ten über­trag­ba­ren Krank­heit ver­mu­ten las­sen,
  7. Aus­schei­der
    eine Per­son, die Krank­heits­er­re­ger aus­schei­det und da­durch eine An­ste­ckungs­quel­le für die All­ge­mein­heit sein kann, ohne krank oder krank­heits­ver­däch­tig zu sein,
  8. An­ste­ckungs­ver­däch­ti­ger
    eine Per­son, von der an­zu­neh­men ist, dass sie Krank­heits­er­re­ger auf­ge­nom­men hat, ohne krank, krank­heits­ver­däch­tig oder Aus­schei­der zu sein,
  9. no­so­ko­mia­le In­fek­ti­on
    eine In­fek­ti­on mit lo­ka­len oder sys­te­mi­schen In­fek­ti­ons­zei­chen als Re­ak­ti­on auf das Vor­han­den­sein von Er­re­gern oder ihrer To­xi­ne, die im zeit­li­chen Zu­sam­men­hang mit einer sta­tio­nä­ren oder einer am­bu­lan­ten me­di­zi­ni­schen Maß­nah­me steht, so­weit die In­fek­ti­on nicht be­reits vor­her be­stand,
  10. Schutz­imp­fung
    die Gabe eines Impf­stof­fes mit dem Ziel, vor einer über­trag­ba­ren Krank­heit zu schüt­zen,
  11. an­de­re Maß­nah­me der spe­zi­fi­schen Pro­phy­la­xe
    die Gabe von An­ti­kör­pern (pas­si­ve Im­mun­pro­phy­la­xe) oder die Gabe von Me­di­ka­men­ten (Chemo­pro­phy­la­xe) zum Schutz vor Wei­ter­ver­brei­tung be­stimm­ter über­trag­ba­rer Krank­hei­ten,
  12. Impf­scha­den
    die ge­sund­heit­li­che und wirt­schaft­li­che Folge einer über das üb­li­che Aus­maß einer Impf­re­ak­ti­on hin­aus­ge­hen­den ge­sund­heit­li­chen Schä­di­gung durch die Schutz­imp­fung; ein Impf­scha­den liegt auch vor, wenn mit ver­meh­rungs­fä­hi­gen Er­re­gern ge­impft wurde und eine an­de­re als die ge­impf­te Per­son ge­schä­digt wurde,
  13. Ge­sund­heits­schäd­ling
    ein Tier, durch das Krank­heits­er­re­ger auf Men­schen über­tra­gen wer­den kön­nen,
  14. Sen­ti­nel-Er­he­bung
    eine epi­de­mio­lo­gi­sche Me­tho­de zur stich­pro­ben­ar­ti­gen Er­fas­sung der Ver­brei­tung be­stimm­ter über­trag­ba­rer Krank­hei­ten und der Im­mu­ni­tät gegen be­stimm­te über­trag­ba­re Krank­hei­ten in aus­ge­wähl­ten Be­völ­ke­rungs­grup­pen,
  15. Ge­sund­heits­amt
    die nach Lan­des­recht für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes be­stimm­te und mit einem Amts­arzt be­setz­te Be­hör­de,
  16. Lei­tung der Ein­rich­tung
    die Per­son, die mit den Lei­tungs­auf­ga­ben in der je­wei­li­gen Ein­rich­tung be­auf­tragt ist; das be­trifft auch

    1. die selb­stän­dig tä­ti­ge Per­son für ihren Zu­stän­dig­keits­be­reich selbst,
    2. die Per­son, die ein­rich­tungs­über­grei­fend mit den Lei­tungs­auf­ga­ben be­auf­tragt ist,
  17. per­so­nen­be­zo­ge­ne An­ga­be
    Name und Vor­na­me, Ge­schlecht, Ge­burts­da­tum, An­schrift der Haupt­woh­nung oder des ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halts­or­tes und, falls ab­wei­chend, An­schrift des der­zei­ti­gen Auf­ent­halts­or­tes der be­trof­fe­nen Per­son sowie, so­weit vor­lie­gend, Te­le­fon­num­mer und E-Mail-Adres­se,
  18. Ri­si­ko­ge­biet
    ein Ge­biet au­ßer­halb der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, für das vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ge­sund­heit im Ein­ver­neh­men mit dem Aus­wär­ti­gen Amt und dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um des In­nern, für Bau und Hei­mat ein er­höh­tes Ri­si­ko für eine In­fek­ti­on mit einer be­stimm­ten be­droh­li­chen über­trag­ba­ren Krank­heit fest­ge­stellt wurde; die Ein­stu­fung als Ri­si­ko­ge­biet er­folgt erst mit Ab­lauf des ers­ten Tages nach Ver­öf­fent­li­chung der Fest­stel­lung durch das Ro­bert Koch-In­sti­tut im In­ter­net unter der Adres­se https://​www.​rki.​de/​ris​ikog​ebie​te.

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