Entwicklung der Winterlaufsohlen

Entwicklung der Eisstöcke

Weiterentwicklung der Winterlaufsohlen

Bis­he­ri­ge Zu­las­sun­gen

Gemäß den ab 1980 gel­ten­den In­ter­na­tio­na­len Eis­stock-Re­geln waren zu­nächst alle → Win­ter­laufs­oh­len mit Gum­mi­be­lag, die nach den In­ter­na­tio­na­len Wett­kampf-Be­stim­mun­gen zu­ge­las­sen waren, er­laubt.

Grund­plat­te und Ge­win­de­buch­se

Die Win­ter­laufs­oh­le ist der Ver­bund einer Grund­plat­te mit einem Win­ter­laufs­oh­len­be­lag.

Die Grund­plat­te be­steht aus mehr­fach ver­leim­ten Sperr­holz, aus ar­mier­tem Kunst­stoff oder an­de­ren, von der IFE zu­ge­las­se­nen Werk­stof­fen. In der Grund­plat­te ist eine mit R1″-In­nen­ge­win­de 1 ver­se­he­ne Buch­se zur Auf­nah­me des Stiels an­ge­bracht. Die Laufs­oh­len­buch­se stell­te das Ge­gen­stück zur → Ge­win­de­buch­se des Stie­les dar. Bis 30.09.1997 waren so­wohl Rechs- als auch Links­ge­win­de zu­läs­sig. Um bei Laufs­oh­len mit Be­lä­gen mit ge­rin­ger Ma­te­ri­al­dich­te (Nr. 15) ein hö­he­res Ge­samt­ge­wicht zu er­rei­chen, wur­den neben nor­ma­len Buch­sen zum Teil auch dick­wan­di­ge In­nen­ge­win­de­buch­sen aus Mes­sing ein­ge­setzt.

Seit 1. Ok­to­ber 1997 (5. Auf­la­ge der IER) dür­fen bei neuen Win­ter­laufs­oh­len nur noch G1″-In­nen­links­ge­win­de an­stel­le von R1″-In­nen­links­ge­win­de ver­baut wer­den. Die Ver­schrau­bung von R-Ge­win­den (ko­nisch) und G-Ge­win­den (zy­lin­drisch) war in der Regel aber pro­blem­los mög­lich. Eben­so sind seit­her Rechts­ge­win­de bei Stie­len und Laufs­oh­len nicht mehr zu­läs­sig.

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Der Plat­ten­rand

Win­ter­laufs­oh­len waren mit ge­stütz­tem (bis 01.10.1984), un­ge­stütz­tem und hoch­ge­zo­ge­nem Rand zu­läs­sig. Aus­füh­run­gen mit un­ge­stütz­tem Rand wur­den ab Ok­to­ber 2001 als stoff­schlüs­sig und Aus­füh­run­gen mit hoch­ge­zo­ge­nem Rand als kraft­schlüs­sig be­zeich­net.

  • ge­stütz­ter Rand – bei Win­ter­laufs­oh­len nur zu­läs­sig bis 30.09.1984
  • un­ge­stütz­ter Rand – ab 1.10.2001: stoff­schlüs­si­ge Aus­füh­rung
  • hoch­ge­zo­ge­ner Rand – ab 1.10.2001: kraft­schlüs­si­ge Aus­füh­rung
ge­stütz­ter Rand un­ge­stütz­ter Rand hoch­ge­zo­ge­ner Rand
Win­ter­laufs­oh­len mit ge­stütz­tem Rand waren ab 01.10.1984 ver­bo­ten.

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Der Laufs­oh­len­be­lag

Laufs­oh­len­be­lä­ge für Win­ter­laufs­oh­len be­ste­hen aus Gummi bzw. aus spe­zi­el­len Gum­mi­mi­schun­gen und sind ganz­flä­chig auf die Grund­plat­te auf­ge­klebt (Grund­plat­te aus Holz) oder vul­ka­ni­siert (Kunst­stoff­grund­plat­te). Bei vor­ge­ge­be­ner Geo­me­trie ist die Shore-Här­te wei­test­ge­hend für das Lauf­ver­hal­ten ver­ant­wort­lich.

Laufs­oh­len­geo­me­trie und Ge­wicht

Das Ge­samt­ge­wicht der Win­ter­laufs­oh­le darf 0,85 – 1,15 kg 2 be­tra­gen.

Alle Win­ter­laufs­oh­len müs­sen eine ebene Lauf­flä­che mit einem Durch­mes­ser von 120 – 145 mm haben und zum Rand hin in einem Win­kel von 1 – 2 Grad aus­lau­fen.

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Für Ab­mes­sun­gen und Geo­me­trie der Win­ter­laufs­oh­len gilt:

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Aus­lauf­ra­di­us

Un­ter­schie­de im Lauf­ver­hal­ten gab es auch durch un­ter­schied­li­che Aus­lauf­ra­di­en der Laufs­oh­len. Der Aus­lauf­ra­di­us be­ein­flußt das Lauf- und Stand­ver­hal­ten ins­be­son­de­re bei rauem Eis und beim Vor­han­den­sein von Eis- und Schnee­par­ti­keln auf dem Eis.

Rau­tie­fe

Maß­geb­li­cher Be­deu­tung für die Lauf­ei­gen­schaf­ten einer Laufs­oh­le kommt auch der Rau­tie­fe 3 des Be­la­ges zu. Die zu­läs­si­gen Werte sind in den für die Her­stel­ler­fir­men ver­bind­li­chen Richt­li­ni­en für die Her­stel­lung von Stock­ma­te­ri­al ge­re­gelt. An der Laufs­oh­le dür­fen keine Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men. Ein Rei­ni­gen ist zu­läs­sig. Dabei dür­fen aber keine Lö­sungs­mit­tel 4 ver­wen­det und keine auf­rau­en­den Maß­nah­men 5 durch­ge­führt wer­den.

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An­pas­sun­gen ab 1. Ok­to­ber 1997

Wäh­rend es an­fäng­lich nur 5 ab­ge­stuft lau­fen­de Laufs­oh­len gab, wur­den die Ab­stu­fun­gen lau­fend ver­fei­nert. Seit 1997 gel­ten nach­fol­gen­de Här­te­be­rei­che bei 25º C.

Nr. 22.0 hell­grün 84 – 90 Shore A
Nr. 23.3 schwarz 78 – 84 Shore A
Nr. 23.2 tief­schwarz 72 – 76 Shore A
Nr. 23.1 gra­phit­schwarz 72 – 76 Shore A
Nr.24.3 maus­grau 64 – 70 Shore A
Nr. 24.2 sil­ber­grau 57 – 62 Shore A
Nr. 24.1 kie­sel­brau 57 – 62 Shore A
Nr. 25.3 gins­ter­gelb 48 – 52 Shore A
Nr. 25.2 me­lo­nen­gelb 42 – 46 Shore A
Nr. 25.1 schwe­fel­gelb 43 – 46 Shore A
Nr. 26.3 ul­tra­ma­rin­blau 37 – 43 Shore A
Nr. 26.2 ca­pri­blau 36 – 39 Shore A
Nr. 26.1 licht­blau 32 – 35 Shore A

Zu­sätz­lich darf auf Eis die Som­mer­laufs­oh­le Nr. 10 (weiß) be­nutzt wer­den. Seit Ok­to­ber 1997 je­doch nur noch auf Na­tureis­bah­nen und Kunst­eis­bah­nen ohne Dach (wie auch die Laufs­oh­le Nr. 9 – leucht­rot).

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schnell ↔ lang­sam

Eine Win­ter­laufs­oh­le ist zu­läs­sig, wenn sie das vor­ge­schrie­be­ne Här­teli­mit nicht un­ter­schrei­tet.

Eine Win­ter­laufs­oh­le nur zu­läs­sig wenn sie un­be­schä­digt ist.

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Eben­flä­chig­keit der Grund­plat­te

Bis 2009 waren Grund­plat­ten in ihrer Eben­flä­chig­keit ohne To­le­ranz an­ge­ge­ben. Laut Fest­lel­gun­gen des Schieds­rich­ter A-Se­mi­nars 2009 in Gar­misch-Par­ten­kir­chen wer­den ab 2009 Ab­wei­chun­gen der ge­nann­ten Eben­flä­chig­keit nur noch mit ≤ 0,4 mm to­le­riert.

  1. Bei einem R1″ Gewinde handelt es sich um ein konisches Zoll-Gewinde (Whitworth-Rohrgewinde). ↩
  2. Für Winterlaufsohlen Nr. 22 (hellgrün) gilt aufgrund der höheren Dichte des Materials des Laufsohlenbelages ab 01.10.1997 ein Höchstgewicht von 1,2 kg. ↩
  3. Unter Rautiefe versteht man ein Maß für die Rauheit einer Oberfläche. Sie wird in Mikrometer gemessen. Von der Rautiefe werden bei Gleitvorgängen u.a. aufgrund unterschiedlicher Verkrallung im Grenzflächenbereich die Reibungskräfte beeinflusst. ↩
  4. Seit Einführung der Gummilaufsohlen wurde immer wieder versucht, die Laufeigenschaften durch das Abwischen der Laufsohlen mit lösungsmittelgetränkten Lappen zu beeinflussen. ↩
  5. Schleifen oder Druckluftstrahlen (Sandstrahlen, Kugelstrahlen) der Oberfläche. ↩