Kaludder | Lattl-Schießen
Werbe-Eisschießen
Anfang der 193o-er Jahre wurde in verschiedenen Wintersportorten das Kaludder-Eisschießen eingeführt. Auf einer 45 m langen Bahn wird mit Eisstöcken auf eine Vorrichtung mit Tafeln unterschiedlicher Wertigkeit geschossen. Sieger ist, wer aus einer Reihe von Versuchen die höchste Punktzahl erreicht. Kaludder-Wettbewerbe wurden vornehmlich von Eisbahnbetreibern durchgeführt. Diese Wettbewerbsform diente vorrangig der Belustigung von Zuschauern und Teilnehmern, hatte zudem einen gewissen Werbeeffekt. Wie Wilhelm Neubronner in „Der Eisschießsport“ bemerkt, nahmen die Eisbahnbetreiber beim Kaludder-Preiseisschießen, bei dem meist ein „Fresskorb“ als Preis ausgesetzt war, 30 Pfennige als Startgebühren. Das Kaludder leistete so einen wichtigen Beitrag für die Rentabilität einer Eisbahn.
Kaludder-Eisschießen in Braunlage | Harz, 1933 |
Modernes Lattl-Gestell |
Auch heute noch werden solche Wettbewerbe als Werbeveranstaltungen austragen und hier meist als „Lattl-Schießen“ bezeichnet. Die Anordnung der Wertungstafeln kann dabei in unterschiedlicher Reihenfolge (auch durcheinander) erfolgen. In Bayern wird oftmals an der Tafel mit der höchsten Wertigkeit eine kleine Glocke angebracht, die bei einem Treffer klingelt. Diese Art des Eisschießens wird „Glöckerlschiessen“ genannt.
Eine ähnliche Disziplin ist das → Gloadschiessen bei der Pinzgauer Spielart.